Nick Dunlap hat Geschichte geschrieben: Der 20-jährige Golfer aus Alabama ist der erste Spieler in der Geschichte der PGA Tour, der im selben Jahr sowohl als Amateur als auch als Profi ein Turnier gewonnen hat. Bei der Barracuda Championship in Truckee, Kalifornien, holte sich Dunlap am vergangenen Sonntag mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung den Sieg und krönte damit seine Rookie-Saison. Im Januar dieses Jahres sorgte Dunlap erstmals für Aufsehen, als er beim American Express in La Quinta als achter Amateur in der Geschichte der Tour und erster seit 33 Jahren ein Turnier gewann. Kurz darauf wechselte er ins Profilager. "Ich hätte nie gedacht, dass mein Name neben so einer Leistung stehen würde, aber es ist definitiv eine Ehre", sagte Dunlap über seinen Doppel-Erfolg. "Nach dem AmEx war es etwas schwierig. Man verliert ein wenig Selbstvertrauen und fragt sich, ob man es nochmal schaffen kann."
Einziges PGA Tour Event nach Stableford
Bei der Barracuda Championship, dem einzigen PGA Tour-Event, das nach dem Modifizierten Stableford-System gewertet wird, setzte sich Dunlap durch. Am Sonntag übernahm er die Führung mit einem spektakulären 16-Meter-Eagle-Putt an der Par-5. Spieler erhalten bei diesem Scoringsystem acht Punkte für ein Albatross, fünf für einen Eagle und zwei für ein Birdie. Ein Bogey führt zu einem Punktabzug, ein Doppelbogey zu drei Punkten Abzug. "Ich hatte diese Woche noch kein Eagle gemacht, das war also das Ziel", erklärte Dunlap. "Dieses Kurslayout ermöglicht viele Birdies, wenn man in Position ist." Dunlap startete den letzten Tag mit neun Punkten Rückstand auf den Führenden Mac Meissner und beendete die bogeyfreie Runde mit 19 Punkten, was ihm insgesamt 49 Punkte einbrachte. Er birdiete sechs der ersten zwölf Löcher auf dem Old Greenwood Kurs. "Das einzige Manko ist, dass dieser Siegesmoment schnell vorbeigeht", reflektierte Dunlap. "Schon morgen fliege ich nach Minnesota, um zu versuchen, dasselbe nochmal zu erreichen."
Vince Whaley belegte den zweiten Platz mit 47 Punkten. "Ich habe den Ball den ganzen Tag über nicht gut getroffen und mich mit dem Kurzspiel über Wasser gehalten", sagte Whaley. "Ich habe dann ein paar Chancen verpasst, die ich hätte nutzen können." Patrick Fishburn landete mit 46 Punkten auf dem dritten Platz und beendete das Turnier mit einem 3-Meter-Birdie-Putt am 18. Loch. Mac Meissner, der Führende des Vortages, fiel mit 44 Punkten auf den vierten Platz zurück. "Ich bin definitiv ziemlich enttäuscht", gestand Meissner. "Es war ein frustrierender Tag. Ich hatte einige gute Chancen auf Birdies, die ich nicht nutzen konnte."
Lukas Nemecz in Top 15
Aus deutschsprachiger Sicht konnte vor allem der Österreicher Lukas Nemecz überzeugen. Mit insgesamt 38 Punkten beendete Nemecz das Turnier als geteilter 13. Bei seinem ersten zweiten Start auf der PGA Tour in dieser Saison hat Nemecz direkt den Sprung unter die besten 15 geschafft. Vor allem am Wochenende spielte der Österreicher sein bestes Golf und holte an beiden Tagen jeweils zwölf Punkte. Maximilian Kieffer und Max Rottluff erzielten die besten Ergebnisse unter den deutschen Golfern. Mit 30 Punkten belegten die beiden den geteilten 44. Platz. Dahinter folgen Hurly Long (T53) und Matti Schmid (T57).