Back Nine

Rory McIlroy zu LIV? Ex-Manager Chandler schwadroniert über das Undenkbare

26. Feb. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Lange ist es her, dass Andrew Chandler der Manager McIlroys war - jetzt sorgt er mit LIV-Gerüchten für Aufsehen. (Foto: Getty)

Lange ist es her, dass Andrew Chandler der Manager McIlroys war - jetzt sorgt er mit LIV-Gerüchten für Aufsehen. (Foto: Getty)

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Wow, da hat Andrew Chandler, genannt „Chubby“, aber einen rausgehauen: Angesichts der ganzen überraschenden Wendungen und Volten würde es ihn auch nicht überraschen, wenn Rory McIlroy demnächst noch in die LIV-Liga wechsele, wird der gewichtige Golfmanager dieser Tage vom Magazin „Bunkered“ hinsichtlich seines früheren Schützling zitiert. Entweder weiß da einer mehr als alle anderen, hat eine prophetische Gabe oder will sich wichtig machen und um Aufmerksamkeit buhlen. Chandler war mal ein „Big Shot“ in der Branche, hatte McIlroy zu Beginn von dessen Karriere im Stall, betreute unter anderem Lee Westwood, Louis Oosthuizen oder Darren Clarke, den er noch heute managt. Der Engländer lobbyiert mittlerweile auch für Spielkasinos und Wettanbieter und wurde bei einer entsprechenden Veranstaltung zu McIlroys erstaunlichem Sinneswandel in Sachen LIV gefragt. „Das ist typisch Rory. Er ist nicht schüchtern, wenn es darum geht, eine Meinung zu haben, und er ist nicht zögerlich, sich zu entschuldigen, wenn er etwas falsch verstanden oder seine Meinung geändert hat“, erklärte der 70-Jährige gegenüber „Bunkered“. In gewisser Weise habe McIlroy mit seinem Richtungswechsel den Weg dafür geebnet, dass LIV auf einmal doch in Ordnung sei: „Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, dass er in einem Monat für 750 Millionen Pfund bei LIV unterschreiben wird.“

Eine schockierende Mutmaßung, das räumt auch Chandler ein: „Er braucht das Geld nicht, und ich weiß nicht, ob das passiert. Aber Rorys Sinneswandel ist seltsam, und ich bin sicher, dass die Möglichkeit besteht. Und wenn Jon Rahm so was macht, dann können auch andere.“ Das ist mal ein mächtiger Brocken, den Chandler da in den Tümpel wirft. Mal sehen, welche Wellen das noch schlägt. Als Teilnehmer der Cognizant Classic wird sich McIlroy diese Woche sicherlich dazu äußern. Und es ist eigentlich nicht zu erwarten, dass er die Biege macht – für wie viel Geld auch immer. Nicht zuletzt würde er damit die Geschäftsbeziehungen mit Tiger Woods in der TGL oder mit Mitgliedern der Strategic Sports Group aufgeben.

Ach, und dem PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan schenkt Chandler, der übrigens nicht an eine Einigung zwischen PGA Tour und saudi-arabischem Staatsfonds PIF glaubt, im selben Atemzug auch noch einen ein: „Ich habe keine Ahnung, warum er immer noch im Amt ist. Er hat es geschafft, alle im Regen stehenzulassen: den Teil der PGA Tour, der zu LIV gegangen ist, und den Teil, der nicht zu LIV gegangen ist. Aber er ist immer noch da. Das ist beängstigend.“

McIlroy und die Champions League im Golf

Vision: Seitdem Rory McIlroy nicht mehr im Policy Board der PGA Tour sitzt, redet er mehr über die Zukunft des Profigolfs der Männer als je zuvor. Zumal er bekanntlich nicht mehr gegen LIV Golf giftet. Stattdessen malt er rosige Bildchen gemeinsamer Perspektiven und von der Erschließung lange vernachlässigter neuer Märkte, um die Einnahmen der PGA Tour „von aktuell 2,3 auf fünf oder sechs Milliarden Dollar“ (O-Ton) zu pushen. „Noch ist das alles Zukunftsmusik und erst mal muss man alle dazu bringen, vom gleichen Blatt zu singen“, spielte der Nordire in einem Gespräch mit „Golf Digest“ auf die Spaltung im Herren-Elitelevel an. Der vierfache Majorsieger redet seit Jahren einer World Tour das Wort und verriet jetzt Details.

„Man könnte eine Tour für die 80 besten Spieler der Welt schaffen. Wie die Champions League im europäischen Fußball, die gewissermaßen über allen anderen Ligen steht, und in der die Besten aller Ligen gegeneinander antreten“, erläuterte McIlroy. Er könne sich 24 Turniere rund um den Globus vorstellt, die vier Majors plus 20 Turniere mit begrenztem Teilnehmerfeld: „Ich denke, die südliche Hemisphäre muss eine Rolle spielen, Australien und Südafrika. Und natürlich muss auch der Ferne Osten eine Komponente sein: Korea, Japan oder China.“ Auch die Richtung ist klar: „Wir fahren schon seit langem in den Nahen Osten, dann natürlich nach Dubai und Saudi-Arabien. Dann arbeiten wir uns von Osten nach Westen vor und kehren im Frühjahr und Sommer in die USA zurück. Das wird sich nicht allzu sehr von dem unterscheiden wird, was es jetzt ist, aber vielleicht sieht es am Anfang des Jahres und am Ende des Jahres ein wenig anders aus.“

Anthony Kim: Normans Überredungskünste und viel Geld

Hintergrund: Dass Anthony Kim nach zwölfjähriger Absenz wieder auf die Turnierbühne zurückkehrt, ist längst kein Geheimnis mehr und mittlerweile unter anderem vom „Golf Channel“ bestätigt. Bei LIV Golf kriegt der zwischenzeitlich abgetauchte, jedoch wieder ins Training zurückgekehrte Profi per Einjahresvertrag genug Geld, um die an ihn ausgeschüttete Invaliditätsversicherung in Höhe von zehn Millionen Dollar zurückzuzahlen, und eine Wildcard fürs dritte Event der Saison, das am kommenden Wochenende als Heimspiel des Finanziers Saudi-Arabien in Dschidda stattfindet.

 

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Interessant sind allerdings die Begleitumstände der Kim’schen Reinkarnation, die schon vergangenes Jahr um diese Zeit Gesprächsthema war: Ursprünglich war Impresario Greg Norman gar nicht so sehr an einer Verpflichtung des mittlerweile 38-Jährigen interessiert. Doch Dustin Johnson und andere einflussreiche LIV’ler setzten sich beim „Weißen Hai“ für Kim ein und betonten den PR-Wert des dreifachen Tour-Siegers und Ryder Cuppers von 2008 für die LIV-Liga. Also griff Norman zum Telefon, rief Kim an und überredete ihn, dem angeblich auch ein Angebot der PGA Tour vorlag. Alles Weitere wird sich ab Freitag zeigen.

Der historische Putt des Ronald Rugumayo

Inklusion …: bezeichnet grundsätzlich die Einbeziehung von Menschen in die Gesellschaft, genauer gesagt: „die Einbeziehung bislang ausgeschlossener Akteure in Subsysteme“ (Wikipedia). So gesehen ist bei der Kenya Open in mehrerlei Hinsicht denkwürdiges passiert: Der 31-jährige Ronald Rugumayo hat als erster Golfprofessional aus dem ostafrikanischen Uganda (49,6 Millionen Einwohner, 18 Golfplätze) den Cut bei einem Turnier der DP World Tour geschafft und gehört damit zu einem besonderen Kreis von „Sonntagsgolfern“.

 

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Die diesjährige Auflage im Muthaiga Golf Club in Nairobi war erst sein dritter Tour-Start, vergangenes Jahr hatte Rugumayo sogar ein Hole-in-one erzielt, es aber nicht ins Wochenende geschafft. Diesmal hing es an einem Birdie-Putt aus über zwei Metern auf dem 18. Loch, der die Nummer 2.901 der Weltrangliste auf die Cutlinie heben würde – was für eine Dramatik. Und Rugumayo stopfte den Ball.

 

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Am Ende belegte der Ugander den 71. Platz, der sich für ihn natürlich wie ein Sieg anfühlte.

 

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Fleetwoods Fake aus dem Flugzeug

Natürlich war’s ein Fake, aber ein unterhaltsamer und gut gemachter: Tommy Fleetwood hat selbstverständlich kein Ass durch die offene Laderaumluke eines Frachtflugzeugs erzielt, wie uns der Engländer und sein Ausrüster vor kurzem weismachen wollten. Um so was täuschend echt darzustellen, braucht es nicht mal KI oder andere Deepfakes; dafür reicht die berühmte Green Box, die seit Jahrzehnten in jedem Hollywoodstreifen mit Spezialeffekten zum Einsatz kommt. Hier das Making of: 

 

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Fürs 88. Masters: Augusta verlängert weiteres Par 5

Vergangenes Jahr die 13, heuer die 2: Der Augusta National Golf Club hat fürs Masters (11. bis 14. April) ein weiteres Par-5-Loch verlängert. Diesmal ist es „Pink Dogwood. Die 526 Meter lange Zwei war 2023 mit einem Durchschnittsscore von 4,637 Schlägen das einfachste Loch des Platzes, jetzt wurde der Masters-Abschlag um gute neun Meter nach hinten und nach links versetzt. Das geht aus dem Media Guide zum 88. Masters hervor, der unlängst veröffentlicht wurde. Letztmals war die Teebox 1999 versetzt worden, damals um knapp 23 Meter.

 

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Zuvor hatten die Granden in den Green Jackets die ikonische 13 namens „Azalea“ für die 2023er-Ausgabe ihres Majors mit einem komplett neu und aufwändig erbauten Abschlag auf spektakuläre Weise um 35 Yards nach hinten verlängert und dafür sogar Land zugekauft.

PGA Tour öffnet sich Behindertengolfern

Inklusion: Die DP World Tour hat es längst getan und die Golfer mit Behinderung mit einer eigenen Serie in ihren Kalender integriert, jetzt schlagen die Aktiven der G4D Tour (Golf for the Disabled) um den derzeitigen Dominator und aktuellen Kenia-Sieger Kipp Popert (England) auch auf der PGA Tour ab. Popert und Co. treffen sich in der Woche des CJ Cup Byron Nelson auf dem TPC Craig Ranch in Texas und tragen am 29./30. April ihren Zweirunden-Wettbewerb aus. Zugelassen sind die besten acht Golfer und besten zwei Golferinnen der G4D Tour. „Das Niveau auf der G4D Tour ist bemerkenswert, und ich freue mich, dass die PGA Tour die führenden Golfer mit einer Behinderung eingeladen hat, bei einem ihrer historischen Turniere zu spielen“, sagte DP-World-Tour-Chef Keith Pelley, der dann schon nicht mehr im Amt sein wird. „Indem wir diesen Sporthelden eine neue, hochkarätige Plattform in den USA bieten, zeigen wir einer neuen Generation, dass Golf der inklusivste Sport der Welt sein kann.“

 

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YouTube-Golfer spielen um PGA-Tour-Start

„Inklusion“, mal anders: Was einem nicht alles einfällt, um sich im Zeitalter der seichten Social-Media-Aufmerksamkeitsgier ein paar Clicks zu sichern. Die PGA Tour muss ein paar ihrer anstehenden Turniere pushen, zumal die LIV Tour mittlerweile den direkten Vergleich mit den Events des Establishments nicht mehr scheut. Für die anstehende Cognizant Classic, die schon als Honda Classic und Eröffnung des Florida Swing (seit 2021) wenig Stars und damit Zuschauer gelockt hatte, hat das mit der Zugnummer Charlie Woods schon mal nicht geklappt. Der Tiger-Filius ging beim entsprechenden Pre-Qualifier bekanntlich ziemlich baden.

Jetzt konzentriert man sich auf die Myrtle Beach Classic (9. bis 12. Mai) und trommelt mit ungewöhnlichen Maßnahmen für das neue Turnier im Kalender, das parallel zum Signature Event Wells Fargo Championship stattfindet. Zum Beispiel werden die Influenzer „inkludiert“: Ein Startplatz im The Dunes Golf and Beach Club wird nämlich für einen YouTube-Golfer freigehalten; die 16 Teilnehmer dürfen den Glücklichen am kommenden Sonntag bei einem Pre-Qualifier über 18 Loch im TPC Myrtle Beach ausspielen. Um fair zu bleiben: Auf der Teilnehmerliste stehen nicht nur Vertreter der Selbstdarsteller-Gilde, sondern auch arrivierte Namen wie George Bryan, Peter Finch oder Journalist Dan Rapaport.

 

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Übrigens: Wenig überraschend sind beim Pre-Qualifier weder Zuschauer noch Medien zugelassen – wer will sich schon derart exklusiven Content von Hinz und Kunz vorwegnehmen lassen. Nur die Tour veröffentlicht im Nachgang am 23. April ein rund 90-minütiges Event-Video. Wir schließen uns mal der Fragestellung von „My Golf Spy“ an: „Brillante Marketingstrategie eines PGA-Tour-Events im ersten Jahr, das nichts zu verlieren hat, oder Trick, um Aufmerksamkeit zu erregen, der einem besseren Spieler den Platz wegnimmt?“

 

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Der letzte Schrei in Sachen ultraleichtes Golfbag

Das Letzte: Sie sind vielleicht auf der Suche nach einem ultraleichten Golfbag für die neue Saison, wollen überdies etwas Ausgefallenes, womöglich den letzten Schrei, wie man so sagt? Und Sie sind auf den aktuellen Golfmessen nicht fündig geworden? Wir hätten da einen Vorschlag. Und wenn’s mal nicht der Golfplatz, sondern bloß der Strand sein soll, dann passt alternativ auch der Faltstuhl hinein: 

 

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