Back Nine

Schon auf dem Heimflug: Als DeChambeau in der Luft noch den Cut schaffte

10. Mai. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Dass er am Wochenende nochmal die Golfschläger schwingen würde hatte BDC selbst nicht gedacht. Nach seiner zweiten Runde saß er bereits im Flugzeug Richtung Heimat. (Foto: Getty)

Dass er am Wochenende nochmal die Golfschläger schwingen würde hatte BDC selbst nicht gedacht. Nach seiner zweiten Runde saß er bereits im Flugzeug Richtung Heimat. (Foto: Getty)

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Voreilig: Eine besondere Irrfahrt erlebte Bryson DeChambeau vor der dritten Runde der Wells Fargo Championship. Nachdem der amtierende US-Open-Champion seinen Freitag mit einer 74 beendete hatte, wähnte er sich ob der zwischenzeitlichen Platzierung in den 90ern schon am Cut gescheitert, packte umgehend seine Siebensachen und ließ ebenso eilends den Privatjet zum dreistündigen Heimflug nach Dallas starten. In der Luft freilich informierte ihn sein Manager, dass sich die Cutlinie doch noch mal verschoben hatte, „BDC“ damit genau auf der Linie von +2 lag und fürs Wochenende spielberechtigt war: „Hey, Du bist jetzt 68.“ In Quail Hollow war nämlich böiger Wind aufgekommen, der die Scores des späten Nachmittags in die Höhe schnellen ließ.

Indes, einfach umkehren ging für DeChambeau („Uuups, da habe ich wohl einen Fehler gemacht“) nicht, da der Treibstoff nicht gereicht hätte und die Piloten obendrein ihre Ruhezeiten nicht hätten einhalten können. Also flog der Texaner erstmal heim, absolvierte ein Work Out, ass ein Steak, trank ein paar Protein-Shakes und legte sich kurz aufs Ohr, um dann um 2:45 Uhr morgens mit neuer Crew die über 1.600 Kilometer zurück nach Charlotte in North Carolina zu fliegen.

DeChambeau traf eine knappe Stunde vor seiner Tee Time im Quail Hollow Club ein, absolvierte ein paar Probe-Putts, ging an den Abschlag – und legte eine 68er-Runde aufs grüne Parkett. „Dieser Morgen war nicht einfach, und es war eine sehr teure Lektion, die ich da gelernt habe. Aber aufzugeben war keine Option. Und je seltsamer die Dinge sind, die mir passieren, desto größer ist manchmal meine Entschlossenheit“, bilanzierte er anschließend. Am Ende belegte der neuerdings Weltranglisten-Vierte den geteilten neunten Platz, und mit dem eigentlich unerwarteten Preisgeldscheck über 228.825 Dollar dürften die zusätzlichen Flugkosten auch wieder eingespielt sein.

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Steifer Nacken: McIlroy war kurz vor Absage

Handicap: Fast wäre es nicht zu Rory McIlroys erstem Sieg seit 18 Monaten gekommen. Wie der Nordire beim Medien-Meeting nach dem nunmehr dritten Gewinn der Wells Fargo Championship erzählte, hatte er sich am Mittwoch Nachmittag eine Nackenverletzung zugezogen und das Traditionsturnier im Quail Hollow Club in North Carolina beinahe absagen müssen, das 2010 sein erster von jetzt 19 Titeln auf der PGA Tour war. „Die ganze linke Seite meines Nackens war blockiert und ich konnte absolut nicht aufschwingen. Gut, dass ich zum Auftakt erst am Donnerstag Nachmittag abschlagen konnte, denn es brauchte Behandlung bis zur letzten Minute“, erzählte „Rors“. Und: „Das ist sicher kein Zufall, man wird halt alt“, spielte er auf seinen 32. Geburtstag am 4. Mai an.

„Es war eine sehr lange Zeit seit dem letzten Erfolg im November 2019 in Shanghai. Umso schöner, dass dieser Sieg ausgerechnet auf den ersten Muttertag für Erica fällt“, strahlte McIlroy, der von seiner Frau und dem vergangenen August geborenen Töchterchen Poppy am 18. Grün erwartet worden war. Der finale Weg dorthin war freilich kein reiner Triumphzug, da McIlroy seinen Abschlag auf dem 72. Loch ans seitliche Wasser gesemmelt hatte und sich auf hartnäckiges Drängen seines Caddies Harry Diamond für einen Drop samt Strafschlag entschied, statt aus der misslichen Lage einen riskanten Rettungsschlag zu versuchen. Sowieso war „Rors“ während der vier Turniertage mit dem Driver nicht gut beieinander und traf lediglich 19 von 56 Fairways. Dafür war er auf den Grüns, zumal aus kurzer Distanz, außergewöhnlich effizient.

Die wundersame Wandlung des Charles Barkley

Schwungvoll: Über Jahre galt Basketball-Heros Charles Barkley als Ikone eines, gelinde gesagt, sehr individuellen und nicht sonderlich erfolgversprechenden Golfschwungs. Der Hüne (114 Kilo bei 1,98 Metern) tauchte mit seltsamen Zuckungen zum Ball, um die Kugel dann meist nach rechts wegzufeuern – „Fore Right“ war ein ständiger Begleiter von „The Round Mound of Rebound“ auf dem Golfplatz. Doch der bekannte US-Golflehrer Stan Utley hat Barkley im Wortsinn in Schwung gebracht und den Superstar, der zwischen 1984 und 2000 für die Philadelphia 76ers, die Phoenix Suns und die Houston Rockets sowie fürs olympische US- „Dreamteam“ spielte, wieder auf ein knapp einstelliges Handicap gehievt. Gerade war der „runderneuerte“ Barkley beim Pro-Am des Senior-Majors Regions Tradition zu bewundern:


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Und wie sich der Schwung des heute 58-Jährigen im Lauf der Zeit entwickelt hat, lässt sich anhand dieser Aufnahmen nachvollziehen:


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Woods expandiert mit Design von Putting-Kursen

Geschäftszweig: Dass Tiger Woods auch in „Minigolf“ macht und für das Unternehmen PopStroke sogar Bahnen-Layouts designt, wurde bereits berichtet. Jetzt gab der 15-fache Majorsieger bekannt, dass die Kooperation zwischen seiner Firma TGR Design und PopStroke USA-weit ausgeweitet wird. „Wir vermitteln ein einzigartiges Golferlebnis“, verkündet Woods in einem Statement via Twitter. „PopStroke wächst schnell, und ich freue mich, Ihnen unsere Pläne für neue Standorte in drei Bundesstaaten bekannt zu geben. Jeder Standort verfügt über zwei einzigartige 18-Loch-Putting-Plätze, die von mir und meinem TGR-Designteam entworfen wurden …“

PopStroke betreibt aktuell zwei Anlagen in Florida und trumpft mit realitätsnahen Kunstrasen-Ensembles auf, die Fairways, Bunker und sogar Rough haben. Die im vergangenen September eröffnete Einrichtung in Fort Myers ist die erste mit Parcours aus Woods‘ Feder, binnen 18 Monaten sollen nun weitere sieben Anlagen hinzukommen. „Putten ist ein universeller Bestandteil des Golfsports, der von Menschen jeden Alters und jedes Könnens genossen werden kann“, schreibt der Superstar dazu.

Justin Bieber mit eigenwilligem Outfit und „uraltem“ Driver

Klasse Kulisse: US-Popstar Justin Bieber hat sich einen Golfplatz in Miami als Hintergrund fürs Video zu seinem neuesten Song „Let It Go“ ausgewählt und präsentiert sich dabei mit Eishockey-Trikot, sackartigen Jeans-„Shorts“ und dem Versuch einer Rasta-Friseur.

Das eigenwillige Outfit steht in argem Kontrast zum Driver, den der 27-jährige Kanadier beim Dreh schwingt. Die Schwarmintelligenz im Netz hat besagtes Holz 1 schnell als TaylorMade Burner von 2007 ausgemacht und amüsiert sich prächtig. Der Autor freilich fühlt sich damit eher bestätigt, steckt in seinem Bag doch noch das Holz 5 der Burner-Modellreihe …


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„Golf-Clubhäuser“ für zuhause

Heimwerker: Wir haben wohl alle eine Art privates „Clubhaus“ daheim, oder? Bei den einen ist es eine Ecke fürs Bag in der Garage oder im Keller und der Rest der Golfausstattung liegt, steht oder hängt in den Schränken. Andere haben sich ganze Golfzentralen gebaut, die das komplette Equipment aufnehmen und an einer Stelle konzentrieren. Das geht im Kleinen, wie dieses Beispiel zeigt:

Und dann gibt es noch solche Arrangements, nennen wir sie mal die Variante für „Fortgeschrittene“:


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Frischverlobte zoffen sich virtuell wegen Golffoto

„Knatsch“ vor der Hochzeit: Zu einem handfesten Krach vor aller Augen in den sozialen Medien ist es zwischen einem frisch verlobten Pärchen gekommen, weil „er“ justament zum offenbar völlig unpassenden Moment sein Profilfoto ausgetauscht hat. Das neue Porträt zeigt „ihn“ im Finish eines gelungenen Drives, worauf „sie“ genervt fragt: „Verdammt noch mal, Brandon, wir haben uns erst gestern verlobt und es gibt so tolle Fotos von uns. Aber das interessiert Dich offenbar nicht?“ Und „er“ rechtfertigt sich: „Natürlich tut es das. Aber zum ersten Mal in meinem Leben war ich [beim Abschlag] perfekt ausbalanciert und konnte das Finish halten. Das waren sicher an die 300 Yards.“ Antwort: „Ich habe keine Ahnung, wovon Du sprichst, aber ich hasse Dich.“ Ganz offenbar ist „sie“ keine Golferin – das geht jedenfalls schon gut los …


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Entsprechend fielen dann auch die Reaktionen im Netz aus, hier eine kleine Auswahl:
„Die Mission Hochzeit solltest Du nach der Nummer ausfallen lassen.“
„Hau schleunigst ab, mein Freund, oder Deine Zeit als Golfer ist vorbei.“
„Hol Dir den Verlobungsring zurück, verscherbel ihn, kauf Dir vom Erlös einen neuen Schlägersatz und schick ihr ein Foto davon.“

Golflehrer nach Rausschmiss im Hungerstreik

Ungewöhnliche Aktion: Der US-Golflehrer Brad Stecklein ist in den Hungerstreik getreten, nachdem er vergangenen Montag vom Legends Golf & Country Club in Florida nach 14-jähriger Tätigkeit fristlos gekündigt worden war. Seither sitzt der 46-Jährige vor der Einfahrt zum Club, „um ein Zeichen gegen diesen Umgang mit Menschen zu setzen“; außerdem hofft er auf eine Abfindung. Nach Angaben Steckleins, der nur Wasser zu sich nimmt und enormen Zuspruch von Clubmitglieder bekommt, sei die fristlose Kündigung ohne Angabe von Gründen erfolgt, was in Florida rechtlich möglich ist. Club-Managerin Ranae Frazier wollte den Rausschmiss nicht kommentieren und sagte nur: „Niemand wird ohne Grund gefeuert.“

Golferin auf der „Putting Range“

Das Letzte: Irgendwas an dem Begriff Driving Range muss diese Sportkameradin falsch verstanden haben, die sich hier auf der Matte von der Automatik einen Ball nach dem anderen aufteen lässt, um ihn dann mit elegantem Putterschwung einen Meter nach vorn zu schubsen. Andererseits: Wenn‘s hilft …


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