Back Nine

Spekulation um Greg Norman: Ex-TaylorMade-CEO Mark King als neuer LIV-Chef?

14. Nov. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Wie hieß es doch nicht nur bei Golf Post schon das eine und andere Mal: Mit den derzeit handelnden Personen ist eine schiedlich-friedliche Koexistenz von PGA Tour und LIV Golf nicht möglich. Oder anders: Köpfe müssen rollen, damit sich die beiden Lager fernab der Feindseligkeit und Hartleibigkeit eines Jay Monahan als Commissioner der PGA Tour und eines Greg Norman als Impresario der LIV-Liga an einen Tisch setzen und ein Miteinander aushandeln können, das nicht von permanenten Giftpfeilen und Bösartigkeiten aus beiden Lagern belastet wird. Vergangene Woche schien es fast so weit. Teilweise jedenfalls.

Da wurde nämlich gemeldet, dass sich LIV um eine Verpflichtung des einstigen TaylorMade-Chefs Mark King bemüht, der als exzellenter Golf-Manager und -Macher mit genialem Händchen für gute Führung und noch bessere Deals gilt, hervorragend vernetzt und allseits respektiert ist, derzeit aber sein Dasein als Vorstandsvorsitzender der Systemgastronomie-Kette Taco Bell „fristet“. King wurde heuer bei diversen LIV-Events gesichtet, soll sich überdies bereits mit Yasir Al-Rumayyan, dem „Wirtschaftsweisen“ des Saudi-Kronprinzen Mohammed bin Salman und Direktor von Riads Staatssäckel Public Investment Fund (PIF) als LIV-Finanzier getroffen haben. Und sofort blubberten in den Töpfen der Gerüchteküche die Blasen hoch, dass damit wohl die Tage von Greg Norman als CEO von LIV Golf gezählt sein könnten – was im Sinne einer gemeinsamen Sache mit dem Golf-Establishment sicherlich ein smarter Zug wäre. „Ist dies das Ende von Greg Normans Herrschaft“, titelte gar der „National Club Golfer“.

Doch ebenso eilig schob Majed Al-Sorour, der Vorsitzende des saudischen Golfverbands, Chef von Golf Saudi, Mitglied der LIV-Geschäftsführung und neues Sprachrohr des Konkurrenz-Konstrukts, ein Dementi nach und verwies jedwede Spekulationen um eine Absetzung von Norman ins Reich der Fabeln. „Greg Norman ist unser CEO und Commissioner. Jede Andeutung, dass sich an Gregs Titel oder Rolle etwas ändert, ist schlichtweg falsch“, ließ Al-Sorour per Statement verlauten. Sogar Normans Sohn Greg Jr. fühlte sich bemüßigt, seinem Vater via Twitter beizustehen, schrieb von „Bullshit“, von einer Propaganda-Maschinerie gegen den Senior und von der „Jagd nach Clicks ohne echte Prüfung des Sachverhalts“:

Wetten, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit trotzdem oder gerade deswegen noch nicht gesprochen worden ist?

Saudi International schließt Gender Pay Gap

Kolportage: Was wurde nicht alles über einen Wechsel von Xander Schauffele zur LIV Golf Invitational Series spekuliert. Über Wochen, gar Monate wurde der Olympiasieger und aktuelle Weltranglisten-Sechste gemeinsam mit Patrick Cantlay als hochrangiger Überläufer gehandelt. Doch jetzt hat Schauffele laut seriösen Quellen dem Gemunkel fürs Erste ein Ende bereitet und sich intern zur PGA Tour bekannt. Das berichten übereinstimmend der Insider Brian Wacker für die „New York Post“ und das für gewöhnlich gute informierte Portal „No Laying Up“. Wacker deutet außerdem an, dass ein TV-Deal zwischen LIV und Fox Sports in Aussicht stehe und dass es 2023 mindestens fünf Events der LIV-Liga in den USA geben werde.

Während der gerade sozusagen im Amt bestätigte Commissioner Greg Norman sich also Schauffele wohl erstmal abschminken kann, hat „The Great White Shark“ wenigstens im heimischen Australien endlich einen Turnier-Ausrichter gefunden: Demnach soll der Grange Golf Club in Adelaide dem Winken mit den Saudi-Millionen erlegen sein, nachdem schon einige Edelanlagen beim Werben des Konkurrenz-Circuits abgewinkt hatten.

Apropos Saudi-Millionen: Ausgerechnet aus dem Land, wo’s mit den Rechten der Frauen wahrlich nicht zum Besten steht, kommt ein bemerkenswerter Schritt zur Schließung der Gender Pay Gap im Profi-Golf. Die Dotierung des Saudi Ladies International mit Haupt- und Titelsponsor Aramco und dem Public Investment Fund (PIF) als Presenter wurde von einer Million auf fünf Millionen Dollar erhöht, 750.000 Dollar gibt es für die Siegerin. Damit verdienen die Proetten ab 2023 bei ihrem Auftritt im Royal Greens Golf & Country Club in der King Abdullah Economic City dasselbe an Preisgeld wie die Herren bei ihrem Saudi International.

Woods wieder als Caddie für Charlie

Wenn der Vater mit dem Sohne: So kann man sich auch auf die Rückkehr ins Turniergeschehen vorbereiten. Tiger Woods war mal wieder auf dem Platz – als Caddie für Filius Charlie. Der zeigte dieser Tage einmal mehr sein Talent, als er mit dem Papa am Bag bei Notah Begays Junior Golf Championship in Koasati Pines/Louisiana antrat.

Es gibt Beobachter, die Charlie wegen seines kraftvollen Schwungs mittlerweile eher mit Rory McIlroy vergleichen denn mit dem jungen Tiger. Von all den Wetten gar nicht zu reden, die schon auf den ersten PGA-Tour- oder gar Masters-Sieg von Woods-Junior laufen. Bisschen viel Erwartungshaltung für einen 13-Jährigen, der einfach nur Spaß am Spiel haben soll, finden wir – und bringen stattdessen dieses Foto von „Big Cat“ und „Little Cat“ im Morgendunst:

US-Pro Hubbard: 15 Schläger im Bag und munter gespielt

Seltsam: Wenn einer wissentlich 15 Schläger im Bag hat und die auch alle benutzt, dann handelt es sich dabei um …? Keine Ahnung. Vermutlich weiß selbst Mark Hubbard nicht zu erklären, warum er sich im Lauf der zweiten Runde der Houston Open einen zweiten Driver ins Bag steckte und den nach neun Loch auch benutzte. Angeblich war er mit dem Spin seines regulären Holz eins nicht zufrieden. Jedenfalls wurde der 33-jährige US-Pro anschließend prompt disqualifiziert: wegen der 15 Schläger im Bag, was normalerweise zwei Strafschläge pro derart absolviertem Loch nach sich zieht (maximal vier Strafschläge); weil er indes den überzähligen nicht als ,out of play’ erklärt, sondern sogar fortwährend benutzt hatte. Hier greift Regel 4.1.b und 4.1.c. Es ist allenfalls zu vermuten, dass Hubbard glaubte, mit maximal vier Strafschlägen davon zu kommen. Und dass ihm der Cut ohnehin egal war, da er zum Zeitpunkt des Schläger-Wechsels bereits 9 über Par lag. Also noch ein bisschen Driver-Testen unter Wettkampf-Bedingungen.

Harrington schmeißt ‘ne Runde

Spendabel: Der Sieger des Charles-Schwab-Cup 2022 heißt mal nicht Bernhard Langer, und dem dreifachen irischen Majorsieger Padraig Harrington haben seine dominante Vorstellung im Phoenix Country Club und sein vierter Saisonsieg nicht gereicht, um Steven Alker vom Gesamtgewinn abzuhalten. Dafür ist „Paddy“ spätestens seit seiner dritten Runde der Sieger der Herzen, als er einige Zuschauer auf der Tribüne am 15. Abschlag bat, die Plätze zu wechseln. Weil ihre Silhouetten Schatten auf die Teebox des knifflig übers Wasser zu spielenden, knapp 170 Meter langen Lochs warfen. Und als Dank für die Mühen spendierte der 51-Jährige den Fans anschließend ein Bier. „Sie sitzen da schon den ganzen Tag, und ich hoffe, sie haben vor allem auf mich gewartet“, zwinkerte Harrington nach seiner Runde. Also zückte er eine 50-Dollar-Note und wollte sie einem der Zuschauer in die Hand drücken, sah aber dann die Größe der Gruppe und erhöhte auf 100 Dollar. „Sie hatten zwar alle immer noch eine gute Sicht. Aber ich fand ihr Entgegenkommen sehr nett.“

Golf-Verbot für Gareth Bale während der WM

Fokus: Am Sonntag beginnt die umstrittene Fußball-WM in Katar, am Montag bestreiten die Waliser gegen die USA ihr erstes Gruppenspiel. Und damit der Star der Auswahl im Zeichen des roten Drachen auch wirklich auf das Spiel mit dem runden Leder konzentriert ist, wurde der golfverrückte Gareth Bale von Nationaltrainer Rob Paige zur Enthaltsamkeit verdonnert. Früher habe der Zeitplan vor Länderspielen oder bei Turnieren immer mal Raum für einen Neun-Loch-Runde gegeben, sagte Paige: „Aber hier haben wir nicht genug Zeit. Es gibt alle vier Tage ein Spiel, das ist unerbittlich. Also: kein Golf! Wir haben schließlich einen Job zu erledigen.“ Maximal 29 Tage ohne den kleinen harten Ball – sollte den Walisern der unwahrscheinliche Fall einer Endspielteilnahme gelingen – oder mindestens 14 Vorrunden-Tage: Ob der 33-jährige Bale das aushält, der Golf schon so oft seinem eigentlichen Broterwerb Fußball vorgezogen hat und in Katar seine erste WM bestreitet?

Football-Quarterback kauft Golfplatz

Landbesitz: Wenn’s um Quarterbacks mit Golf-Leidenschaft geht, dann ist gern von Tom Brady und Aaron Rodgers oder von Patrick Mahomes und Josh Allen die Rede. Aber natürlich sind das nicht die einzigen NFL-Stars, die in ihrer Freizeit das American-Football-„Ei“ gern links liegen lassen und kleine harte Bälle durch die Gegend befördern. Auch Kirk Cousins, der Spielmacher der Minnesota Vikings, die momentan zu den besten Teams der laufenden Saison gehören, pflegt ein veritables Golf-Faible. So groß, dass sich Cousins und seine Frau Julie gerade sogar einen eigenen Golfplatz gekauft haben. Das Paar ist seit Neuestem Besitzer des Clearbrook Golf Course im Nirgendwo von Michigan, gute 50 Kilometer von Grand Rapids entfernt – falls das jemandem was sagt. „Wir genießen es, in dieser Gegend zu leben, seit wir 2018 in West Michigan unser Haus gebaut haben“, schrieben Juli und Kirk Cousins in einem Statement: „Clearbrook ist zu einem Ort der Geselligkeit und des Miteinander und damit ein Schatz für die Gemeinde geworden. Wir wollen sicherstellen, dass das auch für die nächste Generation so bleibt […] und werden den Platz daher weder zu einem Tourismus-Ziel machen noch ihn für ,Wohnen am Golfplatz’ umkrempeln.“

 

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Kapitänsämter: „Moliwood“ für Hero Cup getrennt

Gegen- statt miteinander: Im Januar proben Europas beste Golfer beim Hero Cup den Ryder-Cup-Ernstfall. Zehn Spieler aus Großbritannien und Irland treten im Abu Dhabi Golf Club gegen zehn Festlands-Europäer an. Und die Riegenführer sind …? Ist eigentlich gar nicht so schwierig zu erraten, liegt irgendwie fast auf der Hand. „Moliwood“, das Traumduo vom Kontinentalwettbewerb 2018 in Paris, tritt nämlich diesmal gegeneinander an: der Engländer Tommy Fleetwood führt als Kapitän die Truppe von der Insel; Francesco Molinari, Italiens „Champion Golfer of the Year“ von 2018, ist Dirigent der Festlandsfraktion. „Fran und ich verstehen uns sehr gut – das wird sich wahrscheinlich anfangs etwas seltsam anfühlen“, sagt der frisch gebackene Südafrika-Sieger Fleetwood über seinen kongenialen Partner, mit dem er vor vier Jahren alle Vierer-Matches gewann. „Aber der Hero Cup ist eine fantastische Möglichkeit für Spieler, sich im Team-Matchplay zu messen.“ Und die beiden können – so ganz nebenbei – auch schon mal für künftige Berufungen als Ryder-Cup-Kapitäne üben.

„Pustefix“ für Golfer

Zum Schluss: Der Herbst – die Laubbäume verfärben sich, die Blätter taumeln zu Boden, bedecken Fairways und Grüns. Und oft genug lässt sich die Laubregel nicht anwenden, gerade auf den Puttflächen, wo die Linie dann mühsam „entlaubt“ werden muss. Es sei denn, der Golfclub bzw. die Golfanlage bietet wirklich perfekten Service – und stellte am Grünsrand Laubbläser zur Verfügung.

Selbst in Hazeltine National, Schauplatz von US Open, PGA Championships und zweier Ryder-Cup-Wettbewerbe, ist so was in dieser Zeit gang und gäbe.

@katie_kelby_golf What are your favorite little details courses do for their players!? #golftok #golftips #golftip #golftiktok  #golfgirls #golflife #golfswing ♬ original sound - katie_kelby_golf

Oder der kluge Golfer baut vor und steckt sich den „Pustefix“ direkt selbst ins Bag. Gilt übrigens – schönen Gruß an Mark Hubbard – nicht als 15. Schläger.

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