Back Nine

Spekulationen über Zukunft von LIV: Laut D.J. soll’s 2024 erstmal weitergehen

19. Jun. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Beschwichtigung: Seit der Bekanntgabe der künftigen Zusammenarbeit von PGA Tour und saudi-arabischen Staatsfonds PIF in einer neu zu gründenden Unternehmung, spekuliert alle Golfwelt über das Schicksal der LIV Golf League. Zumal Commissioner Jay Monahan mitgeteilt hatte, man werde den eigentlich lebenslang gesperrten LIV-Überläufern den Weg zurück auf die PGA Tour nicht mehr verbauen – zu welchem Preis auch immer. Indes: Am Rand der US Open erklärte Dustin Johnson, der Einzel- und Teamsieger des vergangenen Jahres, dass es mindestens 2024 mit 54-Loch-Turnieren, Kanonenstarts und 48-Spieler-Feldern ohne Cut weitergehen werde. Gegenüber „ESPN“ berichtete „D.J“ von einem Gespräch mit PIF-Direktor und Finanzier Yasir Al-Rumayyan, der ihm versichert habe, dass der Konkurrenz-Circuit aufrechterhalten werde: „Nach allem, was ich gehört habe, arbeiten sie weiterhin an einem vollen Programm für das nächste Jahr. Soweit ich weiß, wird der Rest dieses Jahres und das Jahr 2024 gleich ablaufen. Danach wird man weitersehen.“ In den Tagen nach dem Auftritt von Monahan und Al-Rumayyan beim Sender „CNBC“ hatte „Dealmaker“ Jimmy Dunne, der Strippenzieher hinter dem Pakt, angedeutet, dass Monahan künftig auch für die LIV-Liga zuständig sein werde. Der wiederum ließ erkennen, dass er nach wie vor „kein Szenario“ für eine Parallelexistenz von PGA Tour und LIV Golf League sehe. Die derzeitige Informationslage lässt daher zuvorderst darauf schließen, dass die neue Unternehmung erst mittelfristig ihre Geschäfte eröffnen will, bei dem der PIF ein Erstzugriffsrecht als Investor hat.

Als Voraussetzung für die künftige Zusammenarbeit haben die beiden Parteien jetzt alle bei der US-Justiz anhängigen Klagen und Gegenklagen beendet: Es wurden offizielle Anträge auf Abweisung eingereicht – mit dem Zusatz, dass kein Aspekt dieser Klagen mehr für eventuelle zukünftige Rechtsstreitigkeiten verwendet werden darf, ganz egal wie sich die Zusammenarbeit gestaltet. Derweil hat übrigens die „New York Times“ unter Berufung auf öffentliches Interesse eine Offenlegung bestimmter Dokumente beantragt.

Wyndham Clark und Rickie Fowler: Mit dem Putter vereint

Gemeinsamkeit: In der Stunde der Niederlage war Rickie Fowler ein großer Verlierer. „Deine Mama war bei Dir und sie würde unfassbar stolz auf Dich sein“, gratulierte der Kalifornier dem neuen US-Open-Champion Wyndham Clark. Der wiederum ist seit Jahren ein echter Fan von Fowler und dessen seit jeher phänomenalen Fertigkeiten auf den Grüns. Als Fowler im Rahmen seiner sportlichen Wiederauferstehung im Januar auch den „Short Stick“ wechselte, war Clark davon derart begeistert, dass er sich eine hundertprozentige Kopie des Odyssey Versa Jailbird samt dickem Griff anfertigen ließ und sogar jedes Feintuning von Fowler nachvollzog. Jetzt hat er ihm damit besiegt.

Der US-Open-Sonntag der Cut-Opfer

Alternativprogramm: Was macht man, wenn man am US-Open-Sonntag am liebsten auf der sportlichen Bühne gestanden hätte, der Cut dem aber einen Riegel vorgeschoben hat. Max Homa und Justin Thomas beispielsweise philosophierten bei einem Glas Wein über Golf und den Ausgang der US Open:

Keegan Bradley hingegen verbrachte den US-Vatertag mit seinen Kids beim Minigolf auf der Anlage von „Captain’s Corner“ daheim in Massachusetts, gab aber zu: „Das war nicht der Sonntag, den ich mir vorgestellt hatte.“

 

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Kritik an Stimmung: Eine „Open für Unternehmen“?

Aufklärung: Nach der Kritik von Matt Fitzpatrick an der mangelnden Atmosphäre bei der US Open, hat US-Journalist Dan Rapaport das Thema aufgegriffen und mal die Verteilung der Eintrittskarten recherchiert. „Fitzy“ hatte vermutet, dass so wenig Stimmung am Rand der Fairways des North Course im Los Angeles Country Club war, weil die meisten Tickets von den eher elitären Clubmitgliedern gekauft worden seien, statt von fröhlich feiernden Fans. Wie Rapaport per Twitter veröffentlichte, seien 14.000 der täglich in den Verkauf gebrachten Eintrittskarten auf Hospitality-Gäste von Sponsoren etc. entfallen und nur 9.000 auf all die „Golf-Krieger, die Energie und Atmosphäre bringen“. Dem zugrunde liegt die Entscheidung der USGA, wegen der begrenzten Platzverhältnisse des Schauplatzes der 123. US Open nur etwas mehr als die Hälfte der sonst bei einer „Offenen Amerikanischen“ üblichen über 40.000 Tickets pro Tag unter die Leute zu bringen. „Eine Open für Unternehmen“, schreibt Rapaport dazu.

US-Politik prüft Pakt mit dem PIF

Unter der Lupe: US-Senator Richard Blumenthal macht den Pakt zwischen PGA Tour und PIF zum Fall für den von im geleiteten Ermittlungsausschuss des amerikanischen Senats und hat Akteneinsicht bezüglich der Kommunikation zwischen beiden Parteien angeordnet. Vergangene Woche hatte der Demokrat den von Commissioner Jay Monahan und PIF-Direktor Yasir Al-Rumayyan ausgehandelten Deal bereits öffentlich so kritisiert: „Die Führung der PGA Tour hat jede Glaubwürdigkeit und sicherlich jede moralische Autorität verloren.“ In seinem offiziellen Schreiben begründete Blumenthal sein Vorgehen wie folgt: „Obwohl nur wenige Details über die Vereinbarung bekannt sind, werfen die Rolle des PIF als Arm der saudischen Regierung und die plötzliche und drastische Kehrtwende der PGA Tour in ihrer Haltung gegenüber LIV Golf ernsthafte Fragen auf. Blumenthal will Riads Rolle bei der Kooperation überprüfen, weil womöglich eine ausländische Regierungsbehörde „die Kontrolle über eine geschätzte amerikanische Institution übernimmt“. Überdies haben die Senatoren Elizabeth Warren und Ron Wyden den US-Generalstaatsanwalt Merrick Garland und seinen Vize Jonathan Kanter aufgefordert, die Absprache zwischen Monahan und Al-Rumayyan im Hinblick auf das Kartellrecht zu prüfen. „Die entsprechenden Bedenken sind eindeutig“, heißt es in ihrem Brief: Weil das Zusammenwirken „eine Reihe potenzieller rechtlicher und regulatorischer Fragen aufwirft, unter anderem in Bezug auf den gemeinnützigen Steuerstatus der PGA Tour und das Kartellrecht“. Wie aktuell bekannt wurde, suchen nun etliche PGA-Tour-Spieler, die bei der Volte übergangen worden waren und sich nun etwas betrogen vorkommen, das Gespräch mit den Senatoren.

Köstlichkeiten am Seddiner See

Gaumenfreuden: Der Kalender besonderer Tage liefert die Stichwörter: Gönn-Dir-Was-Tag war gestern. Und internationaler Sushi-Tag. Das passt zu dem, was beim Amundi German Masters im Golf- und Country Club Seddiner See in der Lounge auf der Terrasse des Clubhauses und auch im kleinen Public Village an der Driving Range an Verwöhnprogramm für die Besucher arrangiert worden war. So hatten beispielsweise Luis Bandera, der im legendären japanischen Restaurant Nobu das Sushi-Kunsthandwerk erlernt hat, und seine Kollegen im Wortsinn alle Hände voll zu tun, um mit der Fertigung der Häppchen nachzukommen, die aus viel mehr bestehen als bloß Fisch und Reis.

Sushi-Künstler Luis Bandera (weiße Jacke) und seine „Gang“. (Fotos: Michael F. Basche)

Auf der anderen Seite des Terrassenausgangs hatten Club-Küchenchef Ronny Eckeldt und seine Crew ihre Station aufgebaut und schickten Köstlichkeiten wie Rebhuhn an gebratenen Salatherzen oder Oktopus auf geschmorter Paprika.

Ronny Eckeldt (2. v. l.), der Küchenchef im Golf- und Country Club Seddiner See, und seine Crew. (Foto: Michael F. Basche)

Begleitet wurde das ganze vom flinken und stets freundlichen Team von Gastronomin Claudine Friebe. Ihnen allen gilt ebenfalls ein Applaus wie der Tschechin Kristyna Napoleaova, die diese zweite Auflage des einzigen Turniers der Ladies European Tour (LET) auf deutschem Boden gewonnen hat, oder Sophie Hausmann, die sich am Final-Sonntag dank einer phänomenalen 64-Runde auf dem Trent-Jones-Kurs (Par 72) noch auf einen sensationellen dritten Platz vorschob.

Senior-Open: Westwood und Bland abgelehnt

Hartleibig: Die PGA Tour und der PIF mögen Frieden geschlossen haben, aber deswegen haben die LIV’ler noch lange keinen Persilschein für eine Rückkehr in den Tour-Betrieb. Das mussten jetzt Lee Westwood und Richard Bland erfahren, die sich für die Senior Open Championship im Royal Porthcawl GC in Wales (27. bis 30. Juli) einschreiben wollten und eine Abfuhr kassierten. Aus dem Schreiben des Championship-Komitees geht hervor, warum die Meldung der beiden Veteranen abgelehnt wurde: „Der Ausschuss hat Ihren Antrag geprüft und ist nicht bereit, ihn zu genehmigen, da bei Ihnen noch Geldstrafen wegen Verstoßes gegen die Turnierordnung ausstehen. Sie werden daher von der Anmeldeliste gestrichen und Ihre Anmeldegebühr wird mit sofortiger Wirkung zurückerstattet. Wir möchten Sie daran erinnern, dass die Anmeldefrist am 6. Juli 2023 um 12 Uhr mittags (britische Zeit) abläuft, falls Sie die ausstehenden Geldstrafen begleichen und sich bis zu diesem Termin erneut anmelden möchten.“

„Westy“ und „Blandy“ waren gesperrt worden und hatten ein saftiges „Knöllchen“ erhalten, nachdem das Sportschiedsgericht in London die Sanktionen der DP Word Tour gegen die Überläufer für legitim erklärt hatte. Tour-Chef Keith Pelley wiederum hatte stets erklärt, eine Rückkehr auf die Tour nach abgelaufener Sperre sei von der fristgerechten Zahlung der Bußgelder abhängig. Westwood wiederum behauptet, es gebe keine unbezahlten Strafen. Allerdings haben sowohl er als auch Bland der DP World Tour die Mitgliedschaft aufgekündigt. Virginia Water freilich gehören 50 Prozent der Senior Open Championship.

Gary Player macht das Dreidutzend an Assen voll

Wer kann der kann: Golf-Methusalem Gary Player hat das 36. Hole-in-one seines Lebens erzielt. Die Umstände von Players dreidutzendstem Ass sind nicht bekannt, weder Ort noch Schläger oder Distanz. Der 87-jährige Südafrikaner und neunfache Majorsieger vergass bei seiner Twitter-Meldung hingegen nicht, den neuen Ball des Sponsors PXG hervorzuheben. Klar, das ist auch wichtiger.

Please Repair Divots!

Zum Schluss: Please Repair Divots! Am besten, so schnell wie möglich. Und wie schnell ist so was möglich? Die Jungs von „Holein1trickshots“ zeigen, wie flott sie mit der Schippe voller Grassaat-Torf-Sand-Mischung sind. Richtig flott. Erinnert ein bisschen an James Hahns Putting-Gag, der die Bälle auch immer aus dem Loch klaubt, bevor sie richtig hineingefallen sind:

 

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