In jedem Jahr beobachte ich das gleiche Phänomen. Es ist Anfang des Golfjahres, die Sonne und mildere Temperaturen kommen langsam wieder und es werden wieder Personen auf der Anlage gesichtet, die über Monate als verschollen galten. Eine Steigerung erhält dieses Phänomen, wenn auch der Platz seit längerer Zeit mal wieder bespielbar ist. Neben den motivierten Golfern und Golferinnen, die über den Winter fleißig trainiert haben, mischen sich nun diejenigen hinzu, die sich erst mal wieder ein Bild von diesem interessanten Sport machen müssen.
Golftraining: So gelingt der Start in das neue Jahr
Die Schläger werden entstaubt und es wird auf der Driving Range allerhand ausprobiert. Wie war das noch mal mit dem Griff? Wie schwingt der Schläger noch mal? Nach einigen Golfschlägen und Übungsschwüngen und nach dem Credo, „et hät noch immer jot jejangen“, wird die Reise zum ersten Abschlag angetreten. Ich muss gestehen, ich finde es schon super, wenn der Weg zur Driving Range überhaupt gefunden wird und der Driver nicht unmittelbar nach dem Parken zwei-Daumen-dick am ersten Abschlag aufgeteet wird.
Die ersten Löcher sind häufig wahnsinnig gut, sogar die erste Runde kann sensationell sein. Man denkt sich: "Ein paar Monate nix gemacht, für mich kein Problem." Leider ist dies häufig nur eine Momentaufnahme und es kann schnell von Loch zu Loch oder Runde zu Runde unbefriedigender werden. Ich wünsche jedem Spieler und jeder Spielerin das Gegenteil, nur leider funktioniert unser Sport nicht so.
Dies ist dann häufig auch der Zeitraum, während eines Jahres, in dem ich hochmotiviert versuche, die vielen Anfragen mit der Bitte, kurz mal drüber zu schauen, zu bearbeiten. Dies ist dann auch häufig die Zeit, Spielern und Spielerinnen jeder Spielstärke zu erklären, dass ich Golflehrer und kein Zauberer bin. Dass der Spruch ein Spaß ist, verstehen natürlich alle, da hinterher der Ball wieder fliegt wie er fliegen soll, verlassen auch glückliche Golferinnen und Golfer meine Box. Das soll jetzt nicht falsch rüber kommen, ich liebe meinen Job und freue mich auf diese Zeit, nur würden sich viele Golfer und Golferinnen das Leben sehr viel leichter machen können.
Wie?
-Zunächst entspannter mit dem Re-Start umgehen. Wer eine Bewegung lange nicht gemacht hat, kann nicht erwarten, dass alles sofort klappt.
-Durch ein paar Bälle Rhythmus und Timing auf der Driving Range wiederfinden.
Im Anschluss im Idealfall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um einen Plan für den Start in die Saison zu bekommen. Und ganz wichtig - im nächsten Winter darauf vorbereitet zu sein, dass die nächste Saison immer schneller kommt als man denkt.
Bleibt am Ball und schönes Spiel