Back Nine

Tiger Woods: Rückkehr doch erst frühestens zum nächsten Turnier mit Charlie?

10. Jan. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods spielte erstmals wieder im Dezember 2021 mit Sohn Charlie. Heißt es jetzt wieder warten? (Foto: Getty)

Tiger Woods spielte erstmals wieder im Dezember 2021 mit Sohn Charlie. Heißt es jetzt wieder warten? (Foto: Getty)

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Insiderwissen: Golf-Veteran John Cook ist ein enger Freund von Tiger Woods. Und der 64-Jährige hat jetzt allen Hoffnungen auf eine rasche Rückkehr des Superstars auf die Fairways der PGA Tour einen gehörigen Dämpfer erteilt. „Wir werden uns rund zwölf Monate gedulden müssen“, sagte Cook gegenüber dem „Golf Channel“: „Ich denke, dass wir ihn [Tiger Woods] erst wieder bei der PNC Championship im Dezember mit Charlie wiedersehen.“ Nach der wundersamen Wiederauferstehung des im vergangenen Februar schwer verunfallten 15-fachen Majorsiegers, der während seiner Hero World Challenge beeindruckende Trainingssessions absolvierte und vor drei Wochen beim Eltern-Kind-Turnier in Orlando mit seinem Filius den zweiten Platz hinter dem Daly-Duo belegte, schossen die Spekulationen auf ein Tour-Comeback munter ins Kraut.

Zwar hatte Woods selbst nur vage erklärt, er werde „eines Tages“ zurückkommen, aber nie wieder eine komplette Saison spielen können, aber viele hoff(t)en auf einen Auftritt spätestens beim Masters im April, womöglich schon vorher bei der Farmers Insurance Open oder beim Genesis Invitational, dessen Gastgeber Woods ohnehin ist. Laut Cook, der elf Mal auf der PGA Tour sowie zehn Mal bei den PGA Tour Champions gewonnen hat und engen Kontakt mit Woods pflegt, sei das indes ausgeschlossen: „Er sagte mir nach der PNC Championship, dass er ziemlich erschöpft ist. Ich glaube nicht, dass sein Körper alsbald körperlich bereit sein wird. Und: „Tiger war nie einer, der bloß mitgemacht hat, wenn er oder sein Spiel nicht in Top-Verfassung waren. Aber noch kann er nicht so trainieren, wie er möchte.“

10 Millionen Dollar: Rekordpreisgeld bei US Women’s Open

Dimensionensprung: Mike Whan hat die ersten Monate im Chefsessel des amerikanischen Golfverbands USGA gut genutzt und „seinem“ Damen-Major einen kräftigen Schub verpasst. Denn dank des neuen Titel-Sponsors ProMedica steigt das Preisgeld für die US Women’s Open 2022 im Pine Needles Lodge & Golf Club in North Carolina von ursprünglich 5,5 auf zehn Millionen Dollar; es ist die höchste Dotierung eines Events im Damensport überhaupt. Damit erhöht sich das Gesamtpreisgeld für die anstehende LPGA-Saison von 67,5 Millionen Dollar in 2021 auf nunmehr über 90 Millionen Dollar. ProMedica, eine gemeinnützige Gesundheitsorganisation, tritt nicht nur als Präsenter des Major auf, sondern ist eine langfristige Kooperation mit der USGA eingegangen. Im Lauf der nächsten fünf Jahre soll das Preisgeld der US Women’s Open sogar auf zwölf Millionen Dollar steigen.

Cameron Smith: Mit Whale-Watching zum Sieg

Ablenkung: Er ist schon eine coole Socke, dieser Cameron Smith – markiert Rekordrunden auf Hawaii, hält den Weltranglistenersten Jon Rahm in Schach und holt sich den Siegerscheck beim Tournament of Champions. Doch so seelenruhig, wie der Mann mit der Vokuhila-Frisur auf den Fairways des Plantation Course im Kapalua Resort wirkte, war ihm gar nicht zumute. „Mein Schlaf war sehr unruhig“, bekannte der Australier. „Ich habe das Gefühl, dass ich diese Woche viel Zeit damit verbracht habe, im Bett an die Decke zu schauen.“ Also galt es, den Kopf frei zu bekommen, nicht an Golf zu denken. Manche meditieren oder fokussieren sich sonstwie anders, Smith und seinen Caddie zog es aufs Meer vor Hawaii: „Wir sind tatsächlich rausgefahren, um Wale zu beobachten.“ Whale-Watching als Erfolgsrezept – hat ja geholfen.

„Tritt mich jedes Mal in den Hintern“: Daly preist Langer

Würdigung: Über die Leistungen und die Erfolge von Bernhard Langer ist in den vergangenen Woche und Monaten viel gesprochen worden – zurecht. Der 64-Jährige ist ein Phänomen und genießt allseits größten Respekt. Ein besonderes Kompliment kam jetzt von John Daly, der Langers Ausnahmestellung sehr eingängig beschreibt: „Ich schlage meine Bälle 20, 30 Meter weiter als Bernhard seine“, erklärte „The Wild Thing“. „Aber dennoch tritt er mich jedes Mal in den Hintern, wenn ich mit ihm spielen.“ Damit ist alles gesagt.

Danielle Kang und ihr Konterfei am Kiosk

Signierstunde: Was macht man, wenn man in einem Kiosk das eigene Konterfei auf einem Magazin-Cover sieht? Für Danielle Kang war die Frage schnell beantwortet. Die LPGA-Proette und Majorsiegerin war vor ein paar Tagen auf dem New Yorker John F. Kennedy Flughafen unterwegs und bummelte in einen Reise-Utensilien- und Zeitschriften-Shop, wo sie sich auf dem Titel der aktuellen „Golf Digest“-Ausgabe erblickte. Und dann tat Kang, was man als Star halt so tut: Sie gab eine spezielle Autogrammstunde. Aber sehen sie selbst:

Und natürlich fanden die signieren Magazine schnell Abnehmer, wie dieser Tweet zeigt:

Daniel Berger und die geliehenen Schläger

„Missbrauch“: Wiedersehen macht Freude, sagt man bekanntlich, wenn man jemandem was leiht. Brett Waldman freilich dürfte beim Wiedersehen mit seinen Golfschlägern wenig Freude empfunden haben. Waldman, der als Caddie auf der PGA Tour arbeitet, war während des Tournament of Champions auf Hawaii und hatte zufällig sogar sein Golfbag dabei. Andererseits war da Daniel Berger, der am Sonntag vor einer Woche mit American Airlines einflog, während seine Ausrüstung hingegen woanders landete. Zwar kam das Equipment dann am Dienstag mit Verspätung, aber wenigstens heil an – im Gegensatz zu Viktor Hovlands Bag-Inhalt –, doch Berger wollte unbedingt vorher schon trainieren und den Feiertags-Rost loswerden. Also lieh er sich Waldmans Schläger. So weit, so nett. Doch Berger verpasste Waldmans Schlägern eine Sonderbehandlung: Er bog sie sämtlichst auf seine Spezifikationen in Sachen Lofts und Lies um – bloß um am Montag damit auf die Range gehen zu können. Schlimmer noch: Er stellte den ursprünglichen Zustand nicht wieder her, als seine eigenen Schläger ankamen, sondern gab Waldman quasi einen Satz verbogener Keulen zurück. Was für ein unterirdisches Verständnis vom Umgang mit anderer Leute Eigentum. Um allem die Krone aufzusetzen: Den Driver vergaß Berger gleich ganz und meinte während des Turniers „Ich glaube, den habe ich damit wohl gestohlen.“ Nicht witzig.

Riesenkrabbe „killt“ Driver

Zangengriff: Mit Drivern und Driver-Köpfen haben wir es in dieser Back Nine, siehe auch unten. Zuerst aber sei eine weitere Folge aus der Serie „Tierische Begegnungen auf dem Golfplatz“ protokolliert, diesmal mit einer australischen Kokosnuss-Krabbe als Protagonist, die sich auf einem Golfplatz der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean für ein Golfbag interessiert – mit fatalem Ausgang:

Die auch Palmendieb genannten Krustentiere aus der Familie der Landeinsiedlerkrebse und zudem deren größte Vertreter erreichen eine Körperlänge von bis zu 40 Zentimetern und ein Gewicht von vier Kilogramm. Mit ihren Zangen entwickeln sie eine Kneifkraft von bis zu 3.300 Newton, fast doppelt so viel wie die Beißkraft eines Löwen, sie sind damit die stärksten aller Krustentiere. Menschen bringen es übrigens auf etwa 800 Newton Beißkraft.

Washington Post: Saudi-Starter nehmen blutiges Geld

Stellungnahme: Die renommierte Zeitung „Washington Post“ hat die Golfstars, die im Februar am Saudi International teilnehmen wollen, als Handlanger der blutigen Machenschaften von Kronprinz Mohammed bin Salman bezeichnet, der mit Sportswashing die Rolle von Saudi Arabien beim Krieg im Jemen, bei Menschenrechtsverletzungen, Frauen-Diskriminierung und nicht zuletzt Morden und Mordversuchen zu kaschieren trachte. Zur Erinnerung: Der Saudi-kritische „Washington-Post“-Journalist Jamal Khashoggi war im Oktober 2018 in der Istanbuler Botschaft des Königreichs von einem 15-köpfigen Spezialkommando aus Riad getötet und sein Leichnam zerstückelt worden. Nach Angaben der CIA kam der entsprechende Befehl direkt von Salman. „Dieser Mord überschattet das Starterfeld beim Saudi International“, schreibt Barry Svrluga in der „Washington Post“ unter der Überschrift: „Beachten Sie die PGA-Tour-Golfer, die in Saudi-Arabien spielen. Sie nehmen blutiges Geld an.“

Wenn der Trickshot „kopflos“ endet …

Zum Schluss: Garrett Clark ist ein US-Trickgolfer, der uns gern mit Ballspielereien über die Bande unterhält, bei ihm springen die Bälle zwischen aufgestellten Betonplatten hin und her und so weiter.

Beim folgenden Video hingegen lässt er seine Fangemeinde an einem Trick teilhaben, der zwar scheinbar gelingt, aber dennoch „kopflos“ endet. Immerhin, so schreibt er, war’s wenigstens nicht der neue Driver – einfach bis zum Ende schauen:

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