Nach seiner gestrigen Aufholjagd blieb Martin Kaymer am Tag drei des Masters hinter den Erwartungen zurück - ganz im Gegensatz zu Sergio Garcia und Justin Rose, die sich vor dem Finale die Führung teilen. Mit sechs Schlägen unter Par führen die beiden Europäer das Feld an, in Schlagdistanz ist ihnen allerdings Rickie Fowler auf den Fersen.
Martin Kaymer kann nicht an Vorrunde anknüpfen
Er war ausgesprochen holprig ins Masters gestartet, hatte dann allerdings vor dem Wochenende ein beachtliches Comeback hingelegt und so war Martin Kaymer mit der Erwartungshaltung in den Moving Day gestartet, sich aussichtsreich für die Finalrunde zu positionieren und dort womöglich gar um den Sieg mitzuspielen. Die Beständigkeit seiner gestrigen 68er Runde blieb für den Mettmanner am darauffolgenden Tag allerdings unerreicht. Er verschob manch kurzen Putt, lochte dafür allerdings an 5 und 6 gleich zweimal aus beträchtlicher Entfernung:
Kaymer's first 18 holes: +6
Last 24 holes: -5 pic.twitter.com/0uru813SRj
— The European Tour (@EuropeanTour) 8. April 2017
Putts wie dieser brachten ihm drei Birdies ein, die jedoch seinen vier Bogeys und seinem Doppelbogey an der "Golden Bell", einer Landung im Wasser geschuldet, nicht trotzen konnten. Letztlich unterschrieb er eine 74 auf der Scorekarte und liegt damit bei insgesamt vier Schlägen über Par. Von seinem derzeitigen geteilten 28. Platz aus bleibt dem 32-Jährigen aber mindestens die Möglichkeit, sich seine bisher beste Masters-Platzierung zu erspielen, hatte er doch bis jetzt beim ersten Major des Jahres nie viel Glück.
Gegenüber Golf-Post-Reporter Peter Auf der Heyde sagte er nach seiner Runde, er habe schlicht "nicht so viele gute Schläge gemacht" wie in der Runde zuvor, er habe sich "nicht viele Chancen gegeben":
Bernd Wiesberger mit späten Schwierigkeiten
Auch der Österreicher Bernd Wiesberger konnte seine solide gestrige Leistung nicht wiederholen, auch wenn es zunächst ganz danach aussah. Bis zum 15. Loch lieferte er eine konstante Vorstellung, dort aber ging der 31-Jährige wortwörtlich baden. Mit neun Schlägen über Par liegt er vor dem Finale auf dem geteilten 47. Platz.
Zwei Europäer auf Titeljagd
Nachdem mit Danny Willett erst im vergangenen Jahr der erste Europäer seit den 90er Jahren das Masters für sich entscheiden konnte, sind nun erneut zwei EU-Bürger Titelaspiranten in Augusta. Der englische Goldmedaillen-Gewinner Justin Rose und der spanische ewige Major-Anwärter Sergio Garcia teilen sich die Führung und gehen gemeinsam im finalen Flight auf die entscheidende Runde. Während Rose sich mit der besten Runde des Tages, einer 67, an die Spitze spielte, hielt Garcia dank einer soliden 70 an der "Pole Position" fest, für die er unter anderem eine ausgesprochen elegante Rettung auf den Platz zauberte. Die beiden haben Großes vor, denn insgesamt konnten sich erst sechs andere Europäer bis dato das Grüne Jackett sichern.
Recovery of the day - courtesy of @TheSergioGarcia pic.twitter.com/EnbePlrp38
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Jordan Spieth sinnt auf Wiedergutmachung
Zu tun bekommen sie es unter anderem mit Ex-Champion Jordan Spieth, der mit nur zwei Schlägen Abstand ebenfalls noch ein heißer Kandidat für den diesjährigen Masters-Sieg ist. Umso mehr, weil der junge Amerikaner etwas wiedergutzumachen hat, denn im vergangenen Jahr hatte er seine Siegchancen mit einem Quadrupelbogey an der 12 verschenkt. Nun will er beweisen, dass er das Turnier auch gewinnen kann, ohne bereits die Führungsposition inne zu haben: Vom geteilten vierten Platz aus plant er die Konkurrenz auszustechen.
Fred Couples weiter mit Chancen auf Topplatzierung
Dass 57 Jahre auch nur eine Zahl sind, wenn man das Richtige damit anzufangen weiß, das hatte Fred Couples an den ersten beiden Tagen bestens demonstriert. Auch seine dritte Runde geriet zunächst solide, allerdings geriet der Amerikaner an der 15 ins Straucheln, notierte erst ein Doppelbogey und am folgenden Loch dann einen weiteren Schlagverlust, der ihn vorerst aus den Top 10 verbannt.
Mit einem Schlag über Par auf dem geteilten 17. Platz ist er von den ersten Zehn allerdings nur zwei Schläge entfernt. Wenn es ihm also gelingt, im Finale noch einmal aufzudrehen, dann steht der Topplatzierung des Seniors, der in diesem Jahr mit der Chubb Classic bereits einen Champions-Tour-Sieg verbuchen konnte, nichts mehr im Wege.