US Open

US Open 2021: Koepka vs. DeChambeau – echte Rivalität oder nur viel Show?

16. Jun. 2021 von Claudius Mackes in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Zwei Golfer in Lauerstellung. Kommt es an diesem Wochenende bei den US Open 2021 zum langersehnten Duell "Brooksy vs. Bryson"? (Foto: Getty)

Zwei Golfer in Lauerstellung. Kommt es an diesem Wochenende bei den US Open 2021 zum langersehnten Duell "Brooksy vs. Bryson"? (Foto: Getty)

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Wer sich für den Golfsport interessiert, der kam in den letzten Wochen an diesem Thema nicht vorbei. Die Rivalität zwischen Brooks Koepka und Bryson DeChambeau schien sich nur so von einem Höhepunkt zum nächsten zu hangeln und viele Fans freuten sich schon darauf, dass diese Rivalität bei den US Open 2021 endgültig auf die Spitze getrieben wird. Nicht wenige Stimmen wurden laut, die sich in den vergangen Tagen für einen Koepka-DeChambeau-Flight einsetzten, um die Brisanz noch einmal in die Höhe zu treiben.

 

 

Daraus wurde leider nichts, doch das Thema bleibt weiterhin allgegenwärtig, auch auf den Pressekonferenzen vor den 121. US Open, wo sich beide Spieler zu den Geschehnissen äußerten. Danach wird klar: Beide genießen die Sticheleien, aber echte Rivalität sieht anders aus.

Bryson DeChambeau: "Es ist ein schönes Hin und Her. Ich persönlich liebe es!"

Es dauerte nicht lange, bis die Fehde "Brooksy vs. Bryson" auf der Pressekonferenz im Torrey Pines Golf Club zur Sprache kam. Zwei, drei schnelle Fragen zum eigentlichen Turnier, dann kam man auch schon zu dem "wichtigsten" Thema der letzten Wochen.

Auf die Frage, ob die Geschichte dem Golfsport am Ende eher gut tun, oder vielleicht sogar schaden wird, antwortet BDC gelassen: "Nein, ich denke es macht einfach Spaß. Ab einem gewissen Punkt ist es ein schönes Hin und Her. Ich persönlich liebe es", so der US Open Champion von 2020, "Ich hoffe wir können diese Woche gegeneinander spielen, das wäre doch witzig und auch gut für das Spiel."

 

Um gegeneinander zu spielen, müssten beide aber erst einmal das Wochenende erreichen. Dabei hätte es die Paarung auch schon früher geben können, wenn man der Aussage von Brad Faxon, einem ehemaligen Spieler und Trainer, im amerikanischen Radio Glauben schenken mag. Danach soll die USGA bei DeChambeau angefragt haben, ob er mit einer Paarung Koepka/DeChambeau an den ersten beiden Turniertagen der US Open 2021 einverstanden wäre und laut Faxon soll BDC diese Anfrage abgelehnt haben.

"Ich wäre damit einverstanden gewesen, aber über so etwas hat niemand mit mir gesprochen", erwidert der 27-Jährige.

Das sind die Teilnehmer der US...

US Open 2021 - Brooks Koepka: "Wie kann so etwas nicht gut fürs Spiel sein."

Auch die, wenn man es so sagen darf, bessere Hälfte von Bryson DeChambeau in dieser Geschichte wurde während seiner Pressekonferenz vor den US Open 2021 auf die Geschehnisse der letzten Wochen angesprochen. Der viermalige Major-Sieger reagierte auf die Fragen rund um die Fehde sogar noch ein wenig neutraler, als sein muskelbepackter Landsmann DeChamabeau.

"Das alles spielt für mich keine Rolle. Ich versuche mein eigenes Spiel zu spielen. Es ist mir egal, mit wem ich zusammen spiele. Es spielt für mich auch keine Rolle, was rund um den Platz passiert."

 

Was heute einen besonders fokussierten und nüchternen Eindruck macht, passt allerdings so gar nicht zum Brooks Koepka von vor wenigen Wochen, der sich mit regelmäßigen Tweets und Videos immer wieder und gerne an den Sticheleien beteiligte. Doch ähnlich, wie es schon Bryson DeChambeau gesagt hatte, sieht auch der vier Jahre ältere Koepka keine Gefahr, dass dieser Streit in irgendeiner Weise ausarte und am Ende sogar dem Golfsport schaden könnte.

 

 

Vielmehr, so Koepka, seien solche Rivalitäten und die damit verbundene Medienpräsenz mehr als gut für den Golfsport. Betrachte man alleine die letzten Wochen, so seien die Schlagzeilen voll mit der "Brooks vs. Bryson" - Thematik. "Für mich bedeutet das, dass das Spiel wächst. Leute, die sich normalerweise nicht mit Golf beschäftigen, gucken deswegen auf einmal unsere Turniere. (...), wie kann so etwas nicht gut fürs Spiel sein."

Alles in allem also doch wenig böses Blut zwischen den beiden, angeblich, so großen Rivalen? Wenn man den Aussagen der Beteiligten glaubt, deutet viel darauf hin, dass man sich aus der anfänglichen Antiphatie einen kleinen Spaß machen wollte und es dann medial voll ausgekostet hat. Nach einer echten und der größten Rivalität im Golfsport sieht es, zumindest nach außen hin, nicht aus.

Ryder Cup 2021: USA-Captain Steve Stricker sorgt sich um seine Teamchemie

"Wir spielen als Golfspieler eine Einzelsportart" - schön und gut. "Ich konzentriere mich nur auf mein Spiel" - auch vollkommen in Ordnung. Doch was passiert, wenn man auf einmal nicht mehr als Kontrahenten gegeneinander, sondern im Team miteinander funktionieren muss. Eben diese Frage wird sich auch Ryder Cup Captain Steve Stricker in den letzten Wochen gestellt haben. In einem Gespräch mit Wisconsin Golf’s Gary D’Amato sprach er über die Problematik:

 

"Nun ja, es macht meinen Job nicht wirklich einfacher, wie sie sich vorstellen können. Hoffentlich können sie ihre Differenzen für diese Woche beiseite legen,  große Jungs sein und als Team zusammenkommen."

Zumindest DeChambeau konnte seinen Team-Captain noch während der Pressekonferenz beruhigen: "Ich persönlich denke, wenn wir in einem Team sind, werden wir auch wie ein Team agieren und es wird eine andere Atmosphäre sein. Wir sind Spieler, die hier draußen individuell gegeneinander antreten und wir scherzen hier im Spaß hin und her, aber sobald wir in einem Team spielen, wird es anders sein." Beruhigende Worte für alle, die es mit dem Team-USA halten und natürlich auch für Captain Stricker.

 

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Geschichte weiterentwickelt. Egal ,ob Rivalität, oder nicht. Eine Paarung Koepka/DeChambeau würde wohl die Stimmung in Torrey Pines auf ein komplett neues Level heben und neben bei das Internet zum explodieren bringen.

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