Back Nine

Von wegen DeChambeau: Südafrikas Wilco Nienaber ist der neue Tour-Bomber

14. Jun. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Wilco Nienaber läuft Bryson DeChambeau den Rang ab. (Foto: Getty)

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Dieses neue Turnier namens Palmetto Championship am neuen, spektakulären Schauplatz Congaree in South Carolina war die Two-Men-Show zweier Südafrikaner: Mit Garrick Higgo gewann erstmals seit Gary Player 1958 ein Golfer des Regenbogenlands auf der PGA Tour, der jünger als 22 Jahre ist. Und mit Wilco Nienaber hat die Tour einen neuen Bomber. Von wegen Bryson DeChambeau: Der 21-Jährige aus Bloemfontein, der normalerweise auf der European und auf der Sunshine Tour spielt, feuerte bei seinem PGA-Tour-Debüt allein zum Auftakt am Donnerstag ausschließlich Drives von 300 Metern und mehr raus, mischt damit kräftig an der Spitze der Longhitter-Statistik des Circuits mit und belegte am Ende mit -7 einen mehr als nur respektablen geteilten 14. Platz.

Nienabers längster Abschlag flog und rollte auf 385 Yards (352 Meter), im Schnitt schlug er 361 Yards (330 Meter) weit. Bei der Joburg Open 2020 feuerte der 1,87 Meter große Schlaks schon eine 401-Meter-Rakete raus, sein Schwungtempo liegt um etliche Km/h über dem vielgerühmten Speed von DeChambeau. „Ich bin mit den Fernsehbildern von der PGA Tour aufgewachsen. Dass ich jetzt hier dabei sein und so beginnen kann, ist echt klasse“, sagt Nienaber selbst. Sprach‘s und packte seinen Siebensachen für die US Open – „BDC“ und Co. dürfen sich warm anziehen …

Ex-Caddie glaubt für US Open an Mickelson

Omnipräsent: Phil Mickelson ist in aller Munde. Nicht nur wegen des PGA-Championship-Triumphs von Kiawah Island, den der 50-Jährige mit Kreativität und Witz in seinen Social-Media-Kanälen „frisch“ hält. Als beispielsweise klar war, dass Rickie Fowler die US Open verpassen würde, schlug „Lefty“ publikumswirksam vor, seine wegen des automatisch qualifizierenden Major-Erfolgs frei gewordene USGA-Einladung für Torrey Pines auf Fowler zu übertragen.


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Und als San Diego neulich von einem leichten Erdbeben geschüttelt wurde, meldet sich Mickelson prompt zu Wort und entschuldigte sich: „Mein Fehler. Ich habe ein paar neue Driver getestet.“


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Und dann ist da natürlich noch der Evergreen mit der zum Karriere-Grand-Slam fehlenden US Open und den sechs zweiten Plätzen. Nach Ansicht von Ex-Caddie Jim „Bones“ Mackay kommt Mickelson mit einer derart breiten Brust zum dritten Major des Jahres, „dass sie auch auf dem Mond spielen können und er sich eine Chance ausrechnet“. Aber San Diego sei nicht der Mond, sondern Leftys Geburtsstadt: „Es würde mich keineswegs überraschen, wenn er mindestens ganz vorn mitspielt.“

„The Feud“ besorgt US-Ryder-Cup-Kapitän

Ambivalenz: „The Feud“, die Fehde zwischen Brooks Koepka und Bryson DeChambeau, befeuert das Netz und besorgt den US-Ryder-Cup-Kapitän. „Es macht mich nicht sonderlich glücklich, wenn ich dieses Hickhack via der sozialen Medien sehe“, sagte Steve Stricker dem „Golf Channel“. „Erst recht, wenn es zwei derartig dem Wettbewerb verschriebene Typen sind, die eigentlich alles daran setzen sollten, auf höchstem Level zu spielen. Also werde ich sie mir wohl beiseite nehmen müssen und sehen, dass ich da Ruhe reinbringe.“

Koepka selbst kann Strickers Bedenken in Hinsicht auf Whistling Straits nicht teilen. „Ich muss ja nicht zwingend mit Bryson zusammen spielen. Jeder kümmert sich um sein Match“, sagte der vierfache Majorsieger, der bei der US-Open-Generalprobe Palmetto Championship den Cut verpasste. „Und was man abseits des Platzes tut, sollte eh keinen Einfluss auf den Job auf dem Platz haben.“ Der Umstand, dass Golf durch das Brooks-Bryson-Ballyhoo seit zwei Wochen jeden Tag in den Medien auftauche, ist laut Koepka „gut für Golf und die Entwicklung des Spiels“: „Es bringt Golf ins öffentliche Bewusstsein und erreicht so vor allem die jungen Leute.“


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Das sehen nicht alle so. Während das Garn in den sozialen Medien mit allerlei Ideen munter weiter gesponnen wird, findet beispielsweise Kevin Kisner: „Sie sollten dafür einen Bezahlkanal einrichten und Gebühren nehmen, aber in den sozialen Medien mit dem ,Bullshit‘ aufhören.“


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Co-Kommentator: Woods lehnt Anfrage für US Open ab

Bildschirm-Abstinenz: Torrey Pines war 2008 der letzte US-Open-Sieg von Tiger Woods, und der mittlerweile 15-fache Majorsieger hätte zur 121. „Offenen Amerikanischen“ durchaus an die Stätte seines damaligen Triumphs zurückkehren können – wenn schon nicht aktiv, dann als Gast und Co-Kommentator von „NBC“. Doch Woods, der nach seinem schweren Autounfall daheim in Jupiter/Florida wieder auf die Beine zu kommen versucht, lehnte eine entsprechende Einladung des TV-Senders ab. Oder wie „NBC“-Mann Dan Hicks es formulierte: „Unsere Anfrage wurden abgeschmettert.“ Jetzt hoffen sie bei „NBC“, dass Tiger wenigstens von zuhause aus genießt, „wenn wir über das sprechen, was er vor 13 Jahren dort geleistet hat“ (Hicks).

Wenn Golf und Fußball den Ton tauschen

Aus aktuellem Anlass: Die paneuropäische Fußball-Europameisterschaft läuft, morgen steigen Jogis Jungs aka „Die Mannschaft“ aka Deutschland gegen Weltmeister Frankreich ins Turnier ein. Da passt es in dieser Rubrik doch prächtig, mal zu zeigen, wie das ist, wenn bei Fußball- und Golf-Übertragungen die Ton-Spur zum Bewegtbild vertauscht wird. Und sollte Tiger Woods sich das mit dem Kommentatoren-Job doch noch anders überlegen, dann wäre das vielleicht die perfekte Einstimmung:


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Helen Storey und Lee Westwood: Ja-Wort in Las Vegas

Gratulation: Von der Caddie- zur Ehefrau – nein, Helen Storey und Lee Westwood sind schon lange ein Paar. Jetzt haben die beiden einen Besuch in Las Vegas nicht nur zum Besuch ihres ersten Eishockey-Spiels (ausgerechnet in der Wüste) …


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… sondern auch zur Hochzeit genutzt. Herzlichen Glückwunsch, Mrs. und Mr. Westwood.


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Und vom Zockerparadies ging es dann direkt nach San Diego und Torrey Pines, wo die Frisch-Verheirateten ihren „Honey Moon“ bei der US Open verbringen werden.

Golf, das Spiel für Jung und Alt

Golf-Generationen: Es ist ein Sport für nahezu jeden Jahrgang, das ist keine neue Erkenntnis. Doch selten gab‘s für das zeit- und alterslose Spiel Golf so sehenswerte Belege wie in den vergangenen Tage. Zum einen zeigten die Söhne von Annika Sörenstam und Henrik Stenson, Will (10) und Kalle (11), beim Scandinavian Masters eindrucksvoll, dass Golf-Gene sehr wohl vererbbar sind:


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Andererseits ist da die 103-Jährige, die nach wie vor voller Begeisterung den Schläger schwingt – und das vergleichsweise bemerkenswert:


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Prozess am 1. Juli: Cabrera nach Argentinien überstellt

Ausgeliefert: Der zweifache Majorsieger Angel Cabrera, der in Argentinien wegen Körperverletzung und häuslicher Gewalt gesucht und in Rio deJaneiro/Brasilien verhaftet wurde, ist jetzt an sein Heimatland überstellt worden. „El Pato“ (Die Ente), so der Spitzname des 51-Jährigen, wurde in Handschellen in der Stadt Foz do Iguacu über eine Grenzbrücke geführt und den argentinischen Behörden übergeben. Cabrera war seit August auf der Flucht und stand auf der Fahndungsliste von Interpol. Er soll insgesamt drei Frauen, darunter seine Ex-Ehefrau sowie seine Lebenspartnerin Cecilia Torres Mana unter anderem auch wegen Diebstahls und Nötigung angezeigt. „Er ist ein Kontrollfreak und betrachtete uns als sein Eigentum. Wir mussten ihn auf diese Weise aufhalten, damit er uns endlich in Ruhe lässt“, sagte Mana. Der Prozess gegen den US-Open-Champion von 2007 und Masters-Sieger von 2009 soll am 1. Juli in Cabreras Geburtsstadt Cordoba beginnen, bis dahin bleibt er in Haft.

Der Jet-Ski-Shot

Zum Schluss: Es ist endlich wieder Sommer, Hurra! Und so muss am Ende dieser Back Nine zwingend der passende Trickshot her. Besser als die beiden kann man in diesem Sinne kaum performen – was ist dagegen Marcus Armitages Drive in ein Cabriolet?

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