Das Masters hat zwar einige sehr exklusive Sponsoren, doch diese machen auf dem Augusta National Golf Club keine Werbung. Selbst die Getränkebecher sind nur mit dem Logo des Turniers gekennzeichnet.
Alles andere ist auf dem Platz weder erlaubt, noch erwünscht und die einzige Art und Weise, wie sich ein Sponsor zeigen kann – und darf – ist bei der Fernsehübertragung.
Werben im Rahmen des Masters
Diese Tatsache versuchen einige Firmen, Unternehmen und Gruppierungen auszunutzen, um sich sozusagen im Rampenlicht des wohl berühmtesten Golfturniers der Welt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die begehrtesten Plätze sind natürlich die direkt gegenüber des Haupteinganges. Da diese sich auf der anderen Straßenseite des berühmten Klubs befinden, hat Augusta National keinen Einfluss, wer sich dort präsentiert und wie er es tut.
Top Shelf Cigars sind seit knapp zehn Jahren dabei. Sie mieten den Platz, auf dem ihr kleiner Stand steht, von einer Firma, die ihrerseits ein größeres Grundstück mieten und dieses an andere weitervermieten. Laut Clayton Smith (Foto) sind Zigarren so etwas wie eine Tradition beim Masters: „Sie gehören einfach dazu und wir haben deswegen einen sehr hohen Umsatz. Wir verkaufen in dieser Woche sehr viel mehr als wir es sonst im gleichen Zeitraum im Geschäft tun würden. Es ist natürlich auch eine tolle Werbung für unser Geschäft.“
Puma präsentiert sich vor den Toren Augustas
Puma, mit der Golfmarke Cobra, war 2014 das erste Mal dabei. Obwohl sie täglich auch Schuhe verkaufen, waren sie eher dort, um ihre Produkte vorzustellen. Ihr Auftritt vor Augusta im Premierenjahr lief unter dem Motto: „Du wirst heute etwa 6,5 Meilen laufen. Tue es stylish und bequem.“ Jamie Lynn Davis von der Marketing-Abteilung gab sich überzeugt, dass sich der Auftritt lohnt. „Wir haben mit Ricky Fowler und Jonas Blixt zwei Spieler unter Vertrag, die oben an der Spitze mitspielen. Das ist natürlich eine tolle Sache und macht die Marke Puma und unseren Golfauftritt noch interessanter.“
Land Rover und Jaguar suchen Erstkontakt zum Kunden
Die Automarken Jaguar und Land Rover waren vor zwei Jahren zum ersten Mal dabei und erhofften sich zunächst durch ihren Auftritt beim Masters keinen direkten Verkauf, allerdings werden in der Woche einige Kontakte geschlossen, die auch zu einem Autoverkauf führen. Laura Johnson von der Marketing-Abteilung erklärte, die Firma sei vor Ort, um die Autos vorzustellen und mit den Kunden erste Kontakte zu pflegen: „Es geht uns darum, den vielen Leuten, die hier vorbeikommen, unsere Autos zu zeigen. Von Interesse ist natürlich auch die Tatsache, dass so viele Gäste aus dem Ausland vor Ort sind.“ Für Johnson ist es nicht erstaunlich, dass der Klub keine direkte Werbung haben will. „Ich denke, das hat einfach etwas damit zu tun, dass sie ihre Tradition schützen wollen.“
Autogramme von Masters-Akteuren in Bilderrahmen
Die Firma Millionaire Gallery ist schon seit vielen Jahren vor Ort und verkauft Autogramme, die meist mit Fotos oder anderen Erinnerungsstücken schön eingerahmt angeboten werden. Es gibt Autogramme in den verschiedensten Preisklassen, von etwas unter hundert Dollar bis hin zu den besten Stücken, für die Sammler schon einmal 7.000 US-Dollar oder mehr auf den Tisch legen müssen. Es werden natürlich hauptsächlich Golf-Autogramme ausgestellt, fast alle Masters-Sieger sind dabei und auch Briefe mit der Unterschrift vom Masters-Gründer Bobby Jones werden angeboten.
Missionierung durch religiöse Gruppen
Da die USA ihre First Ammendment (Meinungsfreiheit) sehr ernst nehmen, gibt das verschiedenen Gruppierungen die Möglichkeit, auf der gegenüberliegenden Seite des Masters-Geländes ihre Meinung zu vertreten. Stephanie Croft beispielsweise wohnt mit neun ihrer Kinder und ihrem Mann in einem Bus und fährt von Veranstaltung zu Veranstaltung, um ihre religiöse Meinung zu vertreten. „Wir möchten anderen Menschen unseren Glauben darstellen und sie auf die Bibel hinweisen. Es ist wie missionarische Arbeit, nur das wir nicht ins Ausland gehen, sondern vor Ort sind.“ Die Kinder werden zuhause geschult und helfen dabei, Pamphlete zu verteilen oder Schilder mit religiösen Botschaften hochzuhalten. „Hier beim Masters haben wir nie Schwierigkeiten unsere Arbeit zu verrichten,“ sagt sie.