Sergio Garcia, Ian Poulter, Richard Bland und Lee Westwood sind seit dieser Woche nicht mehr länger Mitglieder der DP World Tour. Die vier Profigolfer entschieden sich kürzlich ihre Tour-Mitgliedschaft abzugeben und werden infolgedessen auch künftig nicht mehr am Ryder Cup teilnehmen. Vor allem Lee Westwood echauffierte sich nun in einem Interview mit dem englischen Telegraph über die Art und Weise, wie die DP World Tour die LIV-Überläufer sanktionierte und fand dabei deutliche Worte.
Lee Westwood und das unschöne Ende auf der DP World Tour
Es war ein Paukenschlag, der sich aber schon länger angekündigt hatte: Gleich vier europäische Top-Spieler gaben am Mittwoch ihre Mitgliedschaft auf der DP World Tour ab und kehren der ehemaligen European Tour damit den Rücken. Gleichzeitig nehmen sie sich auch selbst aus dem Rennen um eine Teilnahme im europäischen Ryder-Cup-Team. Lee Westwood kritisierte nun die DP World Tour scharf und sieht vor allem die Sanktionierungen der Tour, als Reaktion auf die Wechsel zur LIV Golf League mehrerer Spieler als problematisch an. Vor allem, weil ihm die Zeit auf der Tour eigentlich gut gefallen hat, wie er im Interview gegenüber dem britischen Telegraph erzählt: "Ich würde diese Jahre um nichts in der Welt tauschen wollen und habe das Gefühl, dass ich einen Beitrag zur Tour geleistet habe. Ich hätte nie geglaubt, dass es so enden würde, und natürlich muss man ein bisschen traurig sein".
The DP World Tour today confirmed it has received membership resignations from Sergio Garcia, Ian Poulter, Richard Bland and Lee Westwood who were sanctioned for serious breaches of the Tour’s Conflicting Tournament Regulation committed last June.
— DP World Tour (@DPWorldTour) May 3, 2023
"Ich habe darüber nachgedacht und wollte einfach nicht, dass die Tour uns ständig mit weiteren Geldstrafen und Sperren belastet, die auf mir lasten würden. Aus Respekt vor dem Schiedsgericht habe ich meine Geldstrafe bezahlt und der Tour die Entscheidung abgenommen. Ich will wirklich weitermachen". Ganz verstehen kann Westwood die gegen die LIV-Überläufer verhängten Sanktionen nicht, gerade weil die DP World Tour selbst Jahr für Jahr in saudischen Gefilden unterwegs ist. "Ich sehe das so, dass ich als Mitglied der European Tour all die Jahre ohne Probleme Mitglied der PGA Tour sein durfte. Sagen Sie mir, wo der Unterschied liegt? Nur weil LIV von den Saudis finanziert wird - einem Land, in dem meine Tour früher gespielt hat und in dem wir ermutigt wurden, zu spielen?", kritisierte er die europäische Golfliga und machte auch vor Keith Pelley, dem Chef der DP World Tour nicht Halt: "Aber jetzt ist die European Tour meiner Meinung nach voll und ganz mit der PGA Tour verschmolzen, und auch wenn Keith sagt, dass er es nicht gerne hört, ist sie jetzt eine Zubringer-Tour für die PGA Tour. Tut mir leid, unter so einem Regime möchte ich nicht spielen".
Lee Westwood on the hypocrisy of the punishments issued to DP World Tour players for playing #LIVGolf:
"Tell me, what is the difference? Just because LIV is funded by the Saudis - a country where my tour used to play and where we were encouraged to play?"
(via @Telegraph) pic.twitter.com/GleGp856r9— LIV Golf Updates (@LIVGolfUpdates) May 4, 2023
Auch McIlroy äußert sich und spricht von einer Schande
Mit Jon Rahm und Rory McIlroy bleiben allerdings zwei absolute Hochkaräter dem europäischen Ryder-Cup-Team erhalten. Dennoch ein herber Rückschlag, da mit Sergio Garcia nicht nur der jüngste Teilnehmer jemals, sondern auch der beste Punktesammler überhaupt von Bord geht. "Eine Schande" - so sieht es Rory McIlroy, der sich nach der ersten Runde der Wells Fargo Championship auf der PGA Tour ebenfalls zu der Thematik äußerte: "Ich denke, es ist eine Schande, oder? Ich denke, es ist eine Schande, dass wir den besten Punktesammler aller Zeiten im Ryder Cup haben und zwei Jungs, die, wenn sie auf ihre Karriere zurückblicken, wahrscheinlich zumindest einen großen Teil ihres Vermächtnisses darin sehen, welche Rolle sie im Ryder Cup für Europa gespielt haben. Es ist eine Schande, dass diese drei Jungs nicht eines Tages Kapitän von Europa sein werden".