Panorama

„Scary Motherfuckers“ und Golfer sind keine Politiker – Die denkwürdigsten Aussagen 2022

25. Dez. 2022 von Elena Reiter in Köln, Deutschland

Die denkwürdigsten Zitate 2022 mit Rory McIlroy, Tiger Woods und Phil Mickelson. (Foto: Getty)

Die denkwürdigsten Zitate 2022 mit Rory McIlroy, Tiger Woods und Phil Mickelson. (Foto: Getty)

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Die Tweets und Zitate des Jahres werden von einem Thema dominiert. Die Konkurrenz-Liga um Greg Norman und einige Top-Stars des Golfsports polarisierte wie sonst kein Thema. Dabei reichen die Themen von Enttäuschung und Verrat bis zur Diskussion um die politische Aussagekraft des Sports. Zwischen dem immerwährenden LIV-Schlagabtausch verstecken sich aber auch eine Kampfansage von Tiger Woods und Martin Kaymers Beziehung zur DP World Tour.

Tiger Woods: "Ich, in den Ruhestand? Ne, ne, ne!"

Tiger Woods möchte nicht in Rente gehen. Auf die Frage eines Reporters, ob er nach der 150. Open Championship zurück treten würde, antwortete die Golf-Legende zunächst mit einer rhetorischen frage, "wer, ich, in Rente gehen?", dann kam das sichere "Nein". Und um es ganz klar zu machen setzte Tiger rund zehn weitere "Neins" hinterher. Zwar müsse er kürzer treten, aber ganz ohne Tiger muss die PGA Tour und der Golfsport nicht auskommen. Diese gute Nachricht und eine absolut sympathische Antwort schaffen es in die Zitate des Jahres.

Das Hin und Her um den Wechsel zur LIV Golf Series

Brooks Koepka und sein Wechsel zu LIV Golf kündigten sich bereits an, als der Amerikaner noch an der Aussage, er wolle nur Majors gewinnen festhielt. Rund um die US Open verdichteten sich die Gerüchte, auch durch Koepka selbst, der die PGA Tour aus seiner Account-Beschreibung bei Twitter löschte. Wenige Tage später bestätigte Jay Monahan dann den Wechsel des vierfachen Majorsiegers. Für den Rest der Saison spielte Koepka also für LIV Golf. Auch dort wird er seiner Aussage "gerecht" Immerhin wolle er ja "nur Golf spielen und Majors gewinnen". Das mehr oder minder geschickte Ausweichen auf die Frage nach seinem Wechsel und die Reaktionen seiner Kollegen gibt es im Artikel zu lesen.

Als British-Open-Sieger und "Golfer of the Year" stand Cam Smith in diesem Jahr ganz oben im internationalen Vergleich. Doch nur wenige Stunden nach seinem Sieg auf dem legendären "Home of Golf" heizte der Australier die Gerüchte um einen Wechsel zur LIV Golf Series an. Seine Nicht-Antwort erinnerte dabei stark an Brooks Koepkas Aussage. "Ich bin hier, um Golfturniere zu gewinnen", hieß es auf die Frage nach einem Wechsel zur Saudi-Liga. Zuvor antwortete Smith "Ich habe gerade die British Open gewonnen, und Sie fragen danach. Ich denke, das ist nicht so gut."

Shane Lowry: "Ich bin Golfer, kein Politiker"

Noch im Februar präsentierte sich Shane Lowry als "neutraler Zuschauer" in der Diskussion um die kommende Saudi-Liga. Bei der Saudi International äußerte Lowry einen künftig häufiger zitierten Satz. "Ich bin Golfer, kein Politiker." Damit wollte er sich aus der moralischen Verantwortung und Diskussion rund um die LIV Golf Series und die Saudi International ziehen, verursachte jedoch nur einen "Shitstorm", als er und Bryson DeChambeau sich hinter dieser Floskel versteckten.
Mittlerweile ist der Ire einer der stärksten Gegner des Circuit und distanziert sich von seinen früheren Aussagen. „Ich verstehe den Wirbel, den das hervor gerufen hat. Und ich habe mich selbst gefragt, warum ich das gesagt habe. Andererseits hatte ich einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben, als das Saudi International noch im Kalender der DP World Tour stand“, verriet er unlängst in einem Interview mit den Golf-Nerds von „No Laying Up“.

Talor Gooch: LIV Golf hat die Ryder Cup Atmosphäre

"Ich hab noch keinen Ryder Cup oder Presidents Cup gespielt, aber ich kann mir keinen großen Unterschied vorstellen." Mit einem Satz stieß Talor Gooch wohl viele Golferinnen und Golfer vor den Kopf. Die LIV-Events seien mindestens genau so cool und aufregend wie der legendäre Nationen-Wettkampf zwischen den USA und Europa.

Die PGA Tour suspendiert LIV Golfer

Mit der Suspendierung der LIV Golfer und dem dazugehörigen Tweet ließ PGA-Tour-Commissioner eine Bombe platzen. Entsprechend war auch die mediale Resonanz zum künftigen Spielverbot aller LIV-Spieler, aktiv, inaktiv oder künftig. "Wie Sie wissen, haben [diese Spieler] nicht die notwendigen Freigaben für konkurrierende Veranstaltungen und Medienrechte erhalten - oder sie haben überhaupt keine Freigaben beantragt - und ihre Teilnahme an der Saudi Golf League / LIV Golf Veranstaltung verstößt gegen unsere Turnierbestimmungen", hieß es von Seiten Monahans. Dieser denkwürdige Tweet wird sicherlich auch im nächsten Jahr noch eine große Rolle spielen.

Martin Kaymer: "Ich fühle mich nicht willkommen"

Auch Martin Kaymer schafft es in die wohl denkwürdigsten Zitate des Jahres und auch hier geht es um LIV und die Spannungen zwischen den Touren. Der deutsche Majorsieger entschied sich im September gegen eine Teilnahme beim Aushängeschild der DP World Tour (Ehemals European Tour), obwohl er beim Acht-Millionen-Euro-Turnier noch hätte antreten dürfen. "Ich fahre nicht an einen Ort, an dem ich 'gefühlt' ("feel-wise") nicht sonderlich willkommen bin. Sie sagen es nicht, aber er ist so", äußerte Kaymer im Interview. Mit dieser Aussage distanzierte er sich weiter von der europäischen Top-Tour.

Phil Mickelson: "Scary Motherfuckers"

Harte Worte zum Beginn des Jahres. Phil Mickelson sympathisierte bereits im vergangenen Jahr mit der Saudi-Liga und äußerte dies mehr als nur einmal. Im Februar 2022 kam das das bisherige Highlight - oder "Lowlight" - des einstigen PGA-Stars. „Die Tour tut so, als sei sie eine Demokratie, dabei ist sie in Wirklichkeit eine Diktatur“, die „mit manipulativen, zwanghaften und starken Taktiken“ arbeite. Die "Scary Motherfuckers" seien laut Mickelson nicht seine neuen Arbeitgeber, sondern die Offiziellen der amerikanischen Tour.

"Growing the Game"

Dieser Satz fiel im vergangenen Jahr unzählige Male, von unzähligen Seiten und Personen. Vor allem Greg Norman und seine Aushängeschilder nutzen diese Phrase im Kontext der neusten Entwicklungen. Die Ausschüttung von Millionen-Preisgeldern und medialer Inszenierung sei nur zum Besten des Golfsport und helfe dem Sport weiter zu wachsen.
Perfekt choreografiert und mit vielen Lachern präsentieren sich die Spieler und der Anführer des Circuits. Konkurrenz belebe das Geschäft und bringe die PGA Tour dazu, auch ihr Konzept zu überdenken. Das publiziert zumindest Norman über diverse Medien. Was und wie LIV Golf für den Sport tut, das wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Fest steht jedoch, die inflationäre Verwendung des "Growing the Games" von Seiten der LIV'ler könnte weiter zunehmen.

Rory McIlroy: "Es ist das erste Mal, dass ich mich verraten fühle"

Verrat und Enttäuschung überwiegen bei Rory McIlroy, wenn er an seine langjährigen Kollegen denkt, die in diesem Jahr auf die LIV Golf Tour gewechselt sind. Gerade mit Blick auf den Ryder Cup 2023 in Rom bezweifelt McIlroy, dass selbst Legenden des Nationen-Wettkampf so viel für diesen empfinden, wie der Ire. Zuvor verließen Henrik Stenson, Sergio Garcia und Ian Poulter das europäische Pflaster und disqualifizieren sich damit für ihre Teilnahme beim Ryder Cup in Rom.

 

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