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Golftraining

Golf spielen im dichten Nebel – Eine gute Idee?

05. Nov. 2024 von Gastautor in Köln, Deutschland

Das Golfspielen im dichten Nebel ist nicht immer die beste Idee und birgt einige Gefahren. Offizielle Regel gibt es nicht und Golfclubs vertrauen häufig auf die richtige Selbsteinschätzung ihrer Mitglieder. (Foto: Getty Images)

Das Golfspielen im dichten Nebel ist nicht immer die beste Idee und birgt einige Gefahren. Offizielle Regel gibt es nicht und Golfclubs vertrauen häufig auf die richtige Selbsteinschätzung ihrer Mitglieder. (Foto: Getty Images)

Der Herbst hat zwei Gesichter. Da sind einerseits die letzten wohlig warmen Sonnentage des Spätsommers und eine farbenfrohe Natur. Andererseits gehört aber auch der Nebel zum Herbst. Der ist weitaus weniger schön und bringt auf dem Golfplatz auch Gefahren mit sich. Wenn beispielsweise die Sicht so schlecht ist, dass man die Flugbahn des Balles nur noch erahnen kann, oder nicht mehr sieht, ob und wo sich andere Flights auf den Spielbahnen bewegen. Obwohl die Sicherheit auf dem Platz dadurch möglicherweise nicht mehr gewährleistet ist, gibt es in den offiziellen Golfregeln keine speziellen Absätze, die sich mit dieser Thematik befassen.

Selbsteinschätzung der Lage ist gefragt

„Man kann meiner Meinung nach Nebel analog zu Gewitter sehen", sagt Alexander Burkhart vom Golfclub Tegernbach. "Denn auch bei Nebel kann es sehr gefährlich werden.“ Die Gemeinde liegt in der Hallertau und die ist nicht nur das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, sondern auch eine Region, in der sich oft dichter Nebel bildet. Der Golfclub hat auf diese äußeren Bedingungen reagiert und auf dem Weg zum ersten Abschlag ein Hinweisschild angebracht. Dort werden die Mitglieder darauf hingewiesen, dass das Spielen erst ab einer Sichtweite von 250 Meter erlaubt ist.

„Wir übernehmen aber nicht die Haftung oder Kontrolle, wenn Spieler es trotzdem tun. Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich. Nur bei Turnieren obliegt es der Spielleitung, diese Entscheidung zu treffen“, sagt Burkhart weiter. Es gelte schließlich als Etikette, keinen anderen Spieler zu gefährden. Das sei bei Sichtweiten unter 250 Meter aber sehr wohl der Fall. Burkhart: „Als höchste Strafe für schwerwiegende Etiketteverstöße gilt nach Regel 33-7 sogar eine Disqualifikation.“ Aussprechen habe man eine solche im dichten Nebel aber noch nie müssen.

Selbst Warnrufe sind häufig nicht möglich

Auch beim Golfclub Ulm in Illerrieden im Alb-Donau-Kreis hat man immer wieder mit Nebel oder Hochnebel zu kämpfen – aufgrund der geografischen Lage zwischen Iller und Donau. Der Spielbetrieb musste deshalb aber noch nie ganz eingestellt, sondern nur zeitlich verzögert werden. In Illerrieden gilt das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. „Wir haben in den Platzregeln keine speziellen Regeln. Wir vertrauen auf unsere Mitglieder“, sagt Clubmanager Holger Meyer.

Dennoch weiß auch er, warum es richtig gefährlich werden kann, wenn die Sicht schlecht ist: „Je nach Sichtweite weiß niemand, ob er mit seinem Schlag zum Beispiel andere Golfer oder Greenkeeper gefährdet. Ein Warnruf ist somit auch nicht möglich. Der mögliche Ballverlust ist nur das kleinste Risiko“, erklärt er.

Profis haben auch mit dem Nebel zu kämpfen

Auch auf den Profi-Touren gibt es immer wieder Probleme mit dem Nebel. Vor allem in Großbritannien kommt es häufiger dazu, dass sich in den frühen Morgenstunden Nebel bildet. Dann muss der Rundenstart gegebenenfalls verschoben oder unterbrochen werden, wenn aufgrund von niedriger Sicht kein sicheres und sinnvolles Spiel möglich sind.

Dass die Offiziellen eine Runde auf den nächsten Tag verschieben, ist aber eher eine Seltenheit, erklärt Mark Rothballer von der Geschäftsstelle der PGA-Pro Golf Tour: „Golfturniere bei Amateuren und Profis werden unterbrochen, wenn der Ballflug und die Landung des Balles wegen dichten Nebels nicht zu sehen sind. Die Entscheidung, wann das Turnier unterbrochen wird, trifft die Turnierleitung vor Ort.

Bei Turnieren über mehrere Tage und mit mehreren Runden wird meist am folgenden Tag zu Ende gespielt.“ Eine andere Wahl, beispielsweise eine Verkürzung auf neun Löcher, habe man nicht, erklärt auch Giselher Wagner. Er ist Golf-Referee und Vizepräsident des Bayerischen Golfverbands. Richtwerte gebe es dazu nicht. Er selbst hat als Funktionär zwar schon Startverzögerungen miterlebt, etwa beim Final Four der Deutschen Golfliga 2013 in Winston, einen Abbruch aber noch nie. Nebel werde letztlich wie jedes schlechte Wetterereignis gehandhabt.

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