In der aktuellen Jahreszeit mag es draußen kalt sein, und die Vorstellung, sich auf die Range zu begeben, mag nicht besonders verlockend erscheinen. Die Herausforderung, bei Minusgraden zu trainieren und sich abzufrieren, ist sicherlich keine angenehme Vorstellung. Doch hier gibt es gute Neuigkeiten: Für ein effektives Golftraining in dieser Phase ist es nicht notwendig, sich den Unannehmlichkeiten der Kälte auszusetzen. Wenn Sie jedoch im Sommer konstant gutes Golf spielen möchten, ist es entscheidend, Ihr Golfspiel im Frühjahr zu trainieren und sich gezielt auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. Warum dies von großer Bedeutung ist, erkläre ich im Folgenden.
Warum eine gezielte Saisonvorbereitung den Unterschied macht
Eine sorgfältige Saisonvorbereitung bildet die Grundlage für den Erfolg im Sommer. In dieser Zeit haben Sie die Möglichkeit, in aller Ruhe an Ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten, diese weiterzuentwickeln und zu optimieren. Durch die gezielte Arbeit an der Präzision Ihrer Schläge, der Verbesserung der Abschläge und der Steigerung Ihrer Fitness können Sie ohne Druck und mit Fokus auf Ihre Ziele trainieren. Diese gründliche Vorbereitung führt dazu, dass Sie im Mai entspannt in die Golfsaison starten können, mit großem Vertrauen in Ihr Spiel und der Sicherheit, sich auf Ihre Schläge verlassen zu können. Im Gegensatz dazu benötigen Spieler, die erst im Mai mit dem Training beginnen, einige Zeit, um wieder in ihren Schwung zu kommen. Dies führt dazu, dass sie erst im Juni in die Saison einsteigen, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, gezielt an ihrem Kurz- oder Langspiel zu arbeiten. Der Mangel an zielgerichtetem Training resultiert in unerwünschten Schwankungen während einer Runde und verhindert, dass das volle Spielpotenzial erreicht wird. Große Verbesserungen im Sommer resultieren aus einer gezielten Vorbereitung im Frühjahr und Winter. Jede investierte Minute im Frühjahr zahlt sich im Sommer mindestens doppelt aus.
Es ist jedoch entscheidend, wie Sie Ihr Golfspiel im Frühjahr trainieren. Ein einfacher Besuch auf der Range und das Durchspielen der Schläger von oben bis unten mag besser als nichts sein, stellt jedoch keine zielgerichtete und effektive Saisonvorbereitung dar. Planloses Training, das sich nur auf vergangene Schwächen konzentriert, bringt keine langfristige Verbesserung. Eine kurzfristige Steigerung mag eintreten, aber echte Sicherheit, Stabilität und Konstanz im Spiel bleiben aus. Diese Erkenntnisse basieren auf meiner eigenen Erfahrung als aktiver Golfspieler in der DGV Nationalmannschaft und meiner 20-jährigen Tätigkeit als PGA Golf Professional, in der ich sowohl Kaderspieler als auch Hobbygolfer trainiert habe.
Stärken und Schwächen gezielt entwickeln
Um zielgerichtet zu trainieren, ist es zunächst wichtig, den aktuellen Stand Ihres Spiels zu kennen. Dazu gehören die Identifikation von Stärken und Schwächen, die Analyse von Problemen im langen oder kurzen Spiel, die Bestimmung Ihres Sicherheitsschlags und die Einschätzung Ihrer mentalen Stärke und Fitness. Eine ausführliche Analyse bildet die Grundlage für ein effektives Training. Dies bedeutet, individuelle Stärken zu maximieren und Schwächen zu minimieren. Eine wirklich herausragende Verbesserung erfolgt allerdings nicht nur durch reaktives Training, sondern auch durch proaktive Weiterentwicklung in Bereichen, die möglicherweise nicht aktuell als Schwächen gelten, aber dennoch verbessert werden müssen, um die festgelegten Ziele zu erreichen. Es ist wichtig zu betonen, dass eine umfassende Saisonvorbereitung nicht bedeutet, sich bei kaltem Wetter abzumühen. Sorgfältig konzipierte Übungen für Platz, Range und Indoor-Training ermöglichen es, selbst bei widrigen Wetterbedingungen effektiv zu trainieren. Abschließend sei gesagt, dass eine Saisonvorbereitung für jeden Golfer sinnvoll ist, der im Sommer eine Verbesserung und Verlässlichkeit im Spiel anstrebt, unabhängig vom Handicap. Die inhaltliche Ausgestaltung des Trainings sollte dabei stets individuell angepasst werden.
Bis dann! Up & Down
Ihr Fabian
