Golfreisen

I Monasteri Golf Club Syrakus – Weltkulturerbe und Golf

17. Mrz. 2022 von Dr. Lorenz Gräf in Syrakus, Italien

Blick auf's 18. Grün vom Abschlag von Loch 9. Im Hintergrund das Clubhaus mit dem einladenden Innenhof. (Foto: Lorenz Gräf)

Blick auf's 18. Grün vom Abschlag von Loch 9. Im Hintergrund das Clubhaus mit dem einladenden Innenhof. (Foto: Lorenz Gräf)


Der Golfplatz I Monasteri ist ein Par 71 flacher Parkland-Kurs mit einer Länge von 6.118 m (von Gelb). Ruhig, fern ab von jedem Trubel, spielt man an Orangenplantagen vorbei. Der Platz lässt sich gut spielen. An einigen Bahnen kommt Wasser ins Spiel. Gäste werden freundlich willkommen geheißen. Ein Resort-Hotel ist angeschlossen.

In Fahrradnähe zu Syrakus gelegen

Der Golfplatz I Monasteri liegt etwa 20 km westlich von Syrakus im Landesinneren. Er ist mit Auto (oder auch Fahrrad) von Syrakus aus gut erreichbar. Es ist seit einigen Jahren als Weltkulturerbe anerkannt und ein obligatorischer Stopp auf jeder Sizilienrundreise. Syrakus liegt im Südosten von Sizilien und ist eine ehemalige griechische Kolonie. Vom Flughafen Catania aus erreicht man den Golfplatz in einer knappen Stunde (78 km) mit dem Auto. Der Golfplatz Sicilia's Picciolo Etna ist etwa 1 Stunde 40 Minuten mit dem Auto entfernt.

Syrakus zur Zeit der Griechen eine der größten Metropolen

Um 734 v. Chr. gründeten Griechen aus Korinth hier eine Kolonie und binnen weniger Jahrhunderte hatte sich Syrakus zu einer der mächtigsten und größten Metropolen der antiken Welt entwickelt. Von dieser Zeit zeugen noch das ehemals größte griechische Theater, das gut erhalten und einen Besuch wert ist.

Das griechische Theater in Syrakus wurde um 470 v. Chr. erbaut und war das größte Theater der Antike. (Foto: Rabax63 - Wikipedia, CC BY-SA 4.0)

Das griechische Theater in Syrakus wurde um 470 v. Chr. erbaut und war das größte Theater der Antike. (Foto: Rabax63 - Wikipedia, CC BY-SA 4.0)

Syrakus ist der Schauplatz von Schillers Ballade "Die Bürgschaft"

Häufig zitiert, wissen doch die Wenigsten, dass jener Dionys, zu dem Damon schlich, "den Dolch im Gewande", der Herrscher Dionysis I. war, der 405 v. Chr. seine Herrschaft begann und immerhin 38 Jahre lang regierte und dabei durchaus das Wohl von Syrakus mehrte. Syrakus, ital. Siracusa, wurde 2005 als Weltkulturerbe von der Unesco anerkannt und erfreut sich seither bei Touristen einer erhöhten Aufmerksamkeit. Insbesondere die Altstadt, die mit einem eigenen Namen “Ortigia” bezeichnet wird, ist einen Aufenthalt wert. An die Weltstadt von vor ca. 2.500 Jahren erinnert Ortigia zwar nicht mehr, eher findet man eine typische italienische gut gepflegte Altstadt, in der Autoverkehr nicht mehr stattfindet. Die Altstadt ist vom Meer umspült und selbst so etwas wie ein ar­chi­tek­tonisches Gesamtkunstwerk.

Ortigia, die Altstadt von Syrakus, ist gänzlich vom Meer umschlossen. (Foto: Golf Post)

Ortigia, die Altstadt von Syrakus, ist gänzlich vom Meer umschlossen. (Foto: Golf Post)


Der imposante Domplatz lässt vergangene Größe erahnen und insbesondere der Dom selbst, der auf den Säulen eines früheren Tempels der Athena erbaut wurde, ist einen Besuch wert. Dieser antike Tempel der Athena wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut und galt als einer der schönsten Tempel der Griechen. Auf dem Dach stand die Statue der Athena. Es heißt, ihr wei­t­hin leuch­tender, rie­si­ger Schild aus pu­rem Gold be­grüßte die ankom­men­den Schif­fe. Die Kirche hat später den freien Raum zwischen den Säulen zugemauert und fertig war die Außenwand der Kathedrale.
Der Domplatz ist der Mittelpunkt von Syrakus. Ein imposanter Platz im Herzen von Syrakus. (Foto: Golf Post)

Der Domplatz ist der Mittelpunkt von Syrakus. Ein imposanter Platz im Herzen von Syrakus. (Foto: Golf Post)

Golfplatz I Monasteri ist ein angenehm spielbarer Resortplatz

Trotz seiner Länge von über 6.000 Metern lässt sich der Golfplatz I Monasteri angenehm spielen. Alle Fairways sind vom Abschlag aus auch für Golfer, die geringere Längen schlagen, gut zu erreichen. Wer ein Bogey nicht als schlimmen Imageverlust ansieht, kommt auf diesem Golfplatz gut zurecht.

Blick auf Bahn 1 des Golf I Monasteri in der Nähe von Syrakus. (Foto: Golf Post)

Blick auf Bahn 1 des Golf I Monasteri in der Nähe von Syrakus. (Foto: Golf Post)


Zum Start wartet ein Par 4 mit einem breiten Fairway, bei dem auch Personen, deren Driver nicht hundertprozentig gerade aus geht, immer noch Spaß haben, weil sie ihren Ball wiederfinden. Schon auf der Bahn eins merkt man, dass die Grüns schnell und gut gepflegt sind. Ein kurzer Abstecher auf das Putting Green, das direkt in der Nähe des ersten Abschlags liegt, ist daher ratsam. Die Bahnen zwei, drei und vier weisen keine größeren Schwierigkeiten auf und sind auch für den Durchschnittsgolfer mit Bogey gut erreichbar.
Blick auf die Bahn 2, ein langes Par 5, gut zum Einspielen. (Foto: Golf Post)

Blick auf die Bahn 2, ein langes Par 5, gut zum Einspielen. (Foto: Golf Post)


Auf Bahn 5 folgt das erste Par 3. Der Weg zum fünften Abschlag ist gesäumt von Orangenbäumen, deren Früchte man am liebsten direkt pflücken möchte. Bahn 6 entführt dann in die Kakteenwelt, ehe auf dem Par 3 der Bahn 7 wieder die Orangenbäume dominieren.
Blick auf die Bahn 6, die durch eine Kakteenplantage führt. (Foto: Golf Post)

Blick auf die Bahn 6, die durch eine Kakteenplantage führt. (Foto: Golf Post)


Die Bahn 8 führt als langes Par 5 ohne große Hindernisse wieder Richtung Clubhaus, ehe das Schlussloch der ersten Neun mit der ersten großen Hindernis wartet. Etwas erhöht spielt man den Abschlag auf ein Grün, das rechts von einem Teich begrenzt wird. Sich links zu halten ist hier von Vorteil.
Blick vom Abschlag auf Bahn 9. Ein interessantes Par 3. (Foto: Golf Post)

Blick vom Abschlag auf Bahn 9. Ein interessantes Par 3. (Foto: Golf Post)

Pause halten nach den ersten Neun

Nach der Bahn 9 sollte man sich die Muße zu einer kleinen Pause im geräumigen Innenhof des Clubhauses gönnen, ehe dann mit der 10 und 11 die schwierigsten Löcher des Platzes warten. Insbesondere die 11 als schwierigstes Loch hat neben dem Wasser eine Ausgrenze auf der rechten Seite als Hindernis. Eine große Steinmauer kennzeichnet die Grenze und mancher Ball auf Abwegen wird dankenswerterweise wieder aufs Fairway zurück geworfen. Die 12 präsentiert sich als einfach spielbares Par 5, deren Grün gut in drei Schlägen zu erreichen ist.

Die Bahnen sind rings um das Clubhaus und Resort angelegt, interessantes Layout. (Foto: Golf Post)

Die Bahnen sind rings um das Clubhaus und Resort angelegt, interessantes Layout. (Foto: Golf Post)

Die Bahn 13 weist die einzige kleinere Steigung auf. Beim Anspiel auf’s Grün sollte man versuchen, die vorgelagerten Grünbunker zu vermeiden und mit der Annäherung nicht zu kurz bleiben. Bahn 14 ist ein einfach zu spielendes Par 3, die Bahnen 15 und 16 sind von Bäumen begrenzt, die aber kaum ins Spiel kommen. Bahn 17 wendet sich zurück in Richtung Clubhaus, eine Par 5, in deren Mitte man ein kurzes Biotop überspielen muss. Vorlegen ist da sicherlich von Vorteil. Die Bahn 18 läuft mit einem Dogleg nach rechts auf das Clubhaus zu und hat dieses Mal den Teich der Bahn 9 auf der linken Seite. Das Wasser kommt hier aber eher weniger ins Spiel und man kann das Golfspiel mit einem feinen Schlag auf das letzte Grün entspannt abschließen. Auch nach der Runde sollte man sich einen kleinen Drink im Innenhof des Clubhauses nicht entgehen lassen.

Blick auf das Grün von Bahn 18. (Foto: Golf Post)

Blick auf das Grün von Bahn 18. (Foto: Golf Post)

I Monasteri Golf Club Syrakus - Die Fakten (tbd)

Platz 18-Loch, Meisterschaftsplatz
Länge 6.118 m von Gelb, 5.019 m von Rot
Bahnen 4 Par 5, 9 Par 4, 5 Par 3
Vorgabe Offen für Gäste mit Platzreife
Club Mitgliederclub mit ca. 120 Mitgliedern
Üben Driving Range, Putting Green, Pitching Green, Chipping Green
Clubhaus Pro Shop, Umkleiden, Bar, Restaurant
Greenfee 18 Loch 85€, Leihschläger 40€, E-Cart 40€
Angebote Golfpakete in Zusammenhang mit der Übernachtung im Resort
Webseite https://imonasterigolfclub.com/en/home/
Flughafen Catania, 73,8 km entfernt

Seume, ein Spaziergang nach Syrakus

Nach der schönen und entspannten Runde auf dem Golfplatz I Monasteri ging es mit dem Fahrrad zurück nach Syrakus. Ja, da ich mit der Eisenbahn unterwegs war, hatte ich für den Weg von Syrakus zum Golfplatz und zurück ein Fahrrad geliehen. Das passte wunderbar, zumal der Weg über ein paar Nebenstraßen kürzer als über die stärker befahrenen Hauptstraßen war.

Tatsächlich, kann man ziemlich entspannt von Syrakus zum Golfplatz I Monasteri mit dem Fahrrad fahren. (Foto: Golf Post)

Tatsächlich kann man ziemlich entspannt von Syrakus zum Golfplatz I Monasteri mit dem Fahrrad fahren. (Foto: Golf Post)


Was heute per Fahrrad, Eisenbahn und Flugzeug fast ein Wochendausflug ist, war vor mehr als 200 Jahren eine mehrmonatige Reise. Magisch angezogen hat mich Syrakus aber durch eine andere Literaturstelle. Mitte der 80-Jahre las ich das Buch “Spaziergang nach Syrakus” von Johann Gottfried Seume. Hans Magnus Enzensberger hatte dieses Buch damals in seine Reihe die “Andere Bibliothek” aufgenommen. Nicht so bekannt wie Goethes italienische Reise, aber nicht minder unterhaltsam hat der Schriftsteller Seume in Art eines Tagebuchs seine Reise zu Fuß von Leipzig nach Syrakus im Frühjahr 1802 beschrieben. Immerhin verdanken wir seiner Reise das Sprichwort “Wo man singt, da lasse dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder”.
Syrakus lässt sich gut mit dem Zug erreichen. (Foto: Golf Post)

Syrakus lässt sich gut mit dem Zug erreichen. (Foto: Golf Post)

Santa Lucia und das Fest zu ihren Ehren im Mai

Syrakus hat auch ein bisschen Folklore zu bieten. Am ersten Sonntag im Mai wird das Patronatsfest der Heiligen Lucia gefeiert, das allgemein als Fest der Heiligen Lucia der Wachteln bekannt ist. Um 12 Uhr beginnt eine kurze Prozession über die Piazza Duomo, und nach einer Botschaft des Erzbischofs von Syrakus und dem Flug der Brieftauben ziehen die Statue und die Reliquien in die Kirche Santa Lucia alla Badia ein, wo sie während der nächsten Woche bleiben. Der zweite Sonntag im Mai ist dann der Tag, an dem die Statue und die Reliquien nach einer Prozession durch die Straßen des historischen Zentrums von der Kirche Santa Lucia alla Badia in die Kathedrale zurückkehren. Die Tradition, die Heilige zu feiern, verbindet Schweden mit Syrakus in Sizilien. Jedes Jahr wird in Schweden eine "Lucia" ausgewählt, die an den Feierlichkeiten in Syrakus teilnimmt.

Die Statue der Santa Lucia, die beim Fest durch die Stadt Syrakus getragen wird. (Foto: Salvo Cannizzaro, Wikipedia)

Die Statue der Santa Lucia, die beim Fest durch die Stadt Syrakus getragen wird. (Foto: Salvo Cannizzaro, Wikipedia)

Ausflug zum Ätna und nach Catania

Nur eine Autostunde entfernt liegen im Norden von Syrakus der Ätna und Catania, die Stadt zu seinen Füßen. Wenn man das nicht vorher schon als einen Punkt seiner Reise erledigt hat, sollte man unbedingt am Ätna vorbeischauen. Der immer noch aktive Vulkan dominiert diese Region. Und für Golfspieler wartet dort auf der Nordseite ein herrlicher Golfplatz.

Traumhafte Blicke von fast allen Bahnen des Picciolo Etna Golfclubs (Foto: Golf Post)

Traumhafte Blicke von fast allen Bahnen des Picciolo Etna Golfclubs (Foto: Lorenz Gräf)

Noto, eine Barockstadt

35 km westlich von Syrakus liegt Noto. Ein furchtbares Erdbeben hatte diese Stadt 1693 komplett zerstört. Die heutige Stadt wurde daraufhin nach einem Idealplan durch einen Architekten im Stil des sizilianischen Barock neu aufgebaut und hat sich mit diesem Stadtbild bis heute erhalten. Auch Noto wurde Anfang der 2000er von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Noto - nach einem Erdbeben 1693 komplett zerstört. Als einheitliche Barockstadt wieder aufgebaut. (Foto: Trommelrevolver Wikipedia)

Noto - nach einem Erdbeben 1693 komplett zerstört. Als einheitliche Barockstadt wieder aufgebaut. (Foto: Trommelrevolver Wikipedia)

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