Das neue Jahr steht an und vielleicht haben Sie in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Ihre Golfziele, -wünsche oder -träume in der Priorität durch den Alltag schnell wieder nach hinten geschoben werden? Oder das Wetter hat Sie abhält anzufangen? Und wissen Sie was? Das ist gar nicht schlimm. Es ist sogar ganz normal. Vielen Menschen geht es so wie Ihnen! Über die Feiertage träumen wir davon, was wir uns alles vornehmen und wie wir diese Ziele erreichen. Sobald wir aber wieder im Büro sitzen und abends (müde) nach Hause kommen, kommt der innere Schweinehund zum Vorschein, den es dann zu überwinden gilt.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie diesen inneren Schweinehund überwinden und Ihre (Golf-) Ziele in diesem Jahr erreiche , dann sollten Sie sich 10 Minuten Zeit nehmen und diesen Artikel lesen.
Die richtigen Ziele für Ihr Golfspiel
Ich bin mir sicher, dass Sie genau wie ich, Ihre Ziele für Ihr Golfspiel für dieses Jahr gesteckt haben. Mögliche Ziele können Handicap-, Turnier-, Trainings- und viele andere Arten von Zielen für Ihr Spiel sein. Was genau Sie sich vornehmen, entscheiden Sie am besten auf Grundlage einer Saison- und Spielanalyse. Diese nehmen Sie entweder für sich selber vor oder sprechen mit Ihrem Pro.
Als wirkungsvoll und einfach hat sich diese Analyse erwiesen:
Stelle Dir folgende drei Fragen und filtere dann am Ende das eine Ziel heraus, das für Dich persönlich am wichtigsten ist.
1. Was war in der letzten Saison gut in meinem Spiel?
2. Was hätte besser sein können?
3. Wie genau willst Du Dich in den Bereichen verbessern?
Die Antwort zu Frage 3 sollte sehr detailliert ausfallen und genau beschreiben, wie Sie die in Frage 2 angesprochenen Bereiche verbessern wollen. Die Antwort auf Frage 1 sollte Ihr Selbstvertrauensbooster sein! Stärken stärken und Schwächen schwächen ist der Leitsatz für die drei Fragen.
Wie viele Ziele sind sinnvoll?
Weniger ist mehr gilt für fast alle Bereiche des Lebens, vor allem aber beim Thema Ziele. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen, die sich nur ein Ziel setzen, dieses eher erreichen, als Menschen, die sich viele Ziele setzen. Und diese Menschen sind dann auch noch zufriedener und besitzen mehr Selbstvertrauen, weil sie ihre Ziele erreicht haben und erreichen dadurch wiederum mehr Ziele. Eine Art positiver Teufelskreis also! Woran das liegt? Nun, ganz einfach. Menschen mit einem Ziel können einen größeren Fokus auf das eine Ziel legen, als Menschen mit vielen Zielen. Nehmen Sie sich daher genügend Zeit und suchen Sie sich ein Ziel bzw. einen Bereich in Ihrem Golfspiel, das oder der für Sie besonders wichtig ist! Gehen Sie dazu noch einmal zu den drei Fragen “Gut, Besser, Wie”. Verfolgen Sie dieses Ziel dann konsequent und - im wahrsten Sinne des Wortes - zielstrebig! Gerne können Sie sich auch zwei Ziele setzen! Ich bin mir aber sicher, dass Sie mit einem Ziel, welches Sie konsequent verfolgen, erfolgreicher sein werden.
Wenn Sie dieses Ziel definiert haben, schreiben Sie es auf einen Zettel und lassen es ein paar Tage sacken. Denken Sie nicht weiter darüber nach. Ihr Unterbewusstsein wird sich intensiv damit beschäftigen. Nach ein paar Tagen holen Sie den Zettel wieder hervor. Wenn Sie jetzt immer noch zu 100 Prozent zu dem Ziel stehen, dann ist es das! Sollten Sie zweifeln, gehen Sie noch einmal zu Ihrer Saisonanalyse und beginnen von vorne.
Durch Visualisierung zum besseren Golfer
Wenn Sie Ihr Ziel “gefunden” haben, dann machen Sie Folgendes: Setzten Sie sich in Ihren Lieblingssessel und visualisieren Sie, wie Sie dieses Ziel erreichen, was Sie zwischendurch dafür tun werden, wie es sich anfühlt, wenn Sie Rückschläge einstecken müssen und wie Sie diese überwinden. Warum das so wirkungsvoll ist? Nun, über Bilder speichern wir Menschen am besten Erinnerungen und Wünsche ab. An Bilder hängen Emotionen. Und mit Emotionen lernen wir schneller. Wir Menschen leben in Bildern. Bilder leiten uns in unserem Verhalten. Wenn Sie Ihr Ziel also als intensives Bild in Ihnen gespeichert haben, dann ist die Chance sehr groß, dass Sie alles dafür tun werden, dieses Ziel zu erreichen.
Denken Sie nur an all die Weltklassegolfer, die nach einem großen Sieg erzählen, wie sie als kleiner Junge davon geträumt haben, einmal genau so einen Sieg zu erringen. Oder wie sie auf dem Golfplatz den Siegesputt für z.B. das Masters immer und immer wieder gespielt haben und sich dabei die Zuschauer, die Kommentatoren und Mitspieler vorgestellt haben und wie sie immer als Sieger aus dieser Situation hervorgegangen sind.
Sich "smarte" Ziele setzen
Herzlichen Glückwunsch. Sie haben Ihr Ziel gefunden. Sie haben es visualisiert und als Bild in Ihnen verankert. Jetzt prüfen wir gemeinsam, ob dieses Ziel auf die 5 Kriterien S-M-A-R-T passt.
Nehmen wir der einfachhalthaber mal an, Sie haben sich wie ca. 700.000 andere Golfer in Deutschland vorgenommen, Ihr Handicap in dieser Saison zu verbessern. Dann haben Sie den ersten Schritt zur Zielerreichung schon getan. Nämlich überhaupt mal ein Ziel zu definieren.
Damit Ziele aber auch verbindlich sind, müssen Sie sie auf folgende 5 Kriterien testen!
Ziele müssen SMART sein:
S- Spezifisch
M- Messbar
A- Akzeptiert
R- Realistisch
T- Terminiert
Gehen wir das einmal anhand des möglichen Zieles „Handicap verbessern“ durch:
S- Handicap verbessern
M- Handicap 18
A- ist es auch wirklich Ihr eigener Wunsch?
R- ist das Ziel realistisch, also in Einklang mit der Zeit, die Sie für Ihr Golfspiel aufwenden können?
T- bis zum Ende der Saison
So haben Sie definiert, welches spezifische Ziel Sie haben: „Handicap verbessern“. Jetzt müssen Sie noch definieren, welches Handicap Sie erreichen wollen. Nur so können Sie Ihr Ziel messbar und objektiv nachvollziehbar gestalten. Ganz zu schweigen davon, dass es auch wirklich Ihr eigenes Ziel sein sollte, welches Sie für sich erreichen möchten.
Nachdem Sie definiert haben, welches spezifische Ziel (Handicap verbessern) Sie erreichen möchten, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Ziel auch realistisch ist. Eine Verbesserung Ihres Handicaps von 54 auf 0 ist sicherlich nicht realistisch. Von 54 auf 36 dagegen schon. Realistisch bedeutet auch, dass Sie es in der Hand haben müssen, das Ziel zu erreichen. Eine Zielerreichung darf nicht auf Glück oder Zufall ausgerichtet sein.
Ihr Zielhandicap muss realisierbar sein. Sie müssen also abwägen, wie viel Zeit Sie neben Familie und Beruf für Ihr Golftraining und Turniere aufwenden können. Grundsätzlich sollten Sie diese Ziele mit Ihrer Familie und Ihrem Umfeld abstimmen. Wenn das Umfeld nicht mitspielt, lassen sich keine Ziele erreichen.
Verbindlichkeit - So motivieren Sie sich, Ihr Ziel zu erreichen
Zu guter Letzt solltest Sie ein festes Datum für die Zielerreichung festlegen, damit es verbindlich wird und zu einem gewissen Zeitpunkt klar ist, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht. In unserem Fall bietet sich das Ende der Saison (Zum Beispiel der 31. Oktober) oder das letzte Turnier in Ihrem Club an.
Nun kann es hart werden! Stehen Sie zu Ihrem Ziel und kommunizieren Sie es. Die Motivation es zu erreichen und das Lob anderer zu bekommen ist eine schöne Aussicht und guter Antrieb. Eine größere Verbindlichkeit gibt es nicht, als Ihr Ziel öffentlich zu machen. Entweder an Ihren Pro, an Ihre Golffreunde oder an Ihre Familie oder andere Menschen, die Ihnen wichtig sind. Das ist erst einmal eine große Überwindung. Ich habe aber festgestellt, dass man auf einmal auf Menschen trifft, die dieselben Ziele haben oder einen sogar für die Erreichung unterstützen wollen.
Die 72 Stunden Regel
Als nächstes sollten Sie die 72 Stunden Regel beachten!
Wenn Sie sich ein Ziel setzen, sollten Sie den 1. Schritt zur Erreichung dieses Ziels unbedingt in den ersten 72 Stunden unternehmen. Damit erhöhen Sie die Chancen, dass Sie dieses Ziel auch erreichen. Ihr erster Schritt ist immer der wichtigste! Warum das so ist? Nun, Ihr Unterbewusstsein registriert Ihre Ziele oder auch Wünsche und versetzt Sie in eine Art Vorfreude auf das erreichte Ziel. Sie visualisieren, wie es ist, wenn Sie das Ziel erreicht haben. Wenn jetzt aber in den nächsten Stunden und Tagen nichts passiert, dann erlischt diese Vorfreude und Ihr Unterbewusstsein hakt dieses Ziel ab. Ihr innerer Schweinehund hat gewonnen. Das ist im Schnitt nach 72 Stunden der Fall. Also: Fangen Sie an!
Wichtig: Locker bleiben!
In meinem letzen Artikel habe ich über das Thema Erwartungslosigkeit gesprochen. Leben Sie diese Erwartungslosigkeit auch bei Ihren Zielen. Das Ziel, dass Sie sich vorgenommen haben ist für Sie wichtig. Wenn Sie z.B. das Ziel haben, Ihr Handicap (siehe SMART) zu verbessern, dann müssen Sie trotzdem jedes Turnier erwartungslos spielen. Denken Sie nicht ständig an Ihr Ziel. Das bringt gar nichts. Konzentrieren Sie sich jetzt wieder auf den Prozess, jeden Golfschlag so gut wie möglich vorzubereiten und zu spielen. Alles andere kommt dann von selber. Denken Sie allerdings auf jeder Runde an dieses Ziel, werden Sie es wahrscheinlich vor lauter eigenem Druck nicht erreichen. Bleiben Sie “locker” (ein Sch…tipp, ich weiß)! Manchen meiner Spieler hat es auch geholfen, ihr Ziel erst am definierten Enddatum wieder anzuschauen und bis dahin einfach nur alles zu tun, was für das Ziel notwendig ist.
Alle diese Grundregeln helfen, Ziele zu erreichen, wobei es auch nicht schlimm ist, ein Ziel einmal nicht zu erreichen. Wichtig ist dann nur, dass Sie analysieren, woran es gelegen hat und Sie Ihr Ziele entsprechend ändern oder anpassen oder den Weg zu dem Ziel ändern. Sie sollten auch zwischendurch immer wieder prüfen, wo Sie gerade stehen (manchen hilft das nicht, siehe oben). Eventuell müssen Sie schon unterjährig eine Korrektur des Zieles vornehmen? Wenn ja, dann tun Sie es! Egal, ob nach "unten" oder nach "oben". Der Weg ist das Ziel!
100 Tages Kalender -Überwinden Sie Ihren Schweinehund
Ich habe für mich festgestellt, dass ich mein Ziel, welches ich erreichen möchte, für mich irgendwo festhalten muss. Genauso habe ich für mich festgestellt, dass ich aufschreiben muss, wie häufig ich für die Zielerreichung etwas getan habe. Daher habe ich für mich den 100 Tages Kalender entworfen.
Diesen können Sie sich ganz einfach selber erstellen:
1. Erstellen Sie sich eine Exceltabelle mit 100 Zeilen und zwei oder mehr Spalten.
2. In den 100 Zeilen stehen die nächsten 100 Tage als Datum (oder wann immer Sie anfangen an Ihrem Ziel zu arbeiten).
3. in der Spalte neben jedes Datum tragen Sie dann ein, was Sie für Ihre Ziellereichung an dem Tag getan haben.
4. Am besten definieren Sie einen Farbcode für mehrer unterschiedliche Tätigkeiten.
Der 100 Tages Kalender soll Ihnen helfen, zu erkennen, wie häufig Sie an Ihrem Ziel gearbeitet haben und hilft Ihnen so an Ihrem Ziel dran zu bleiben. Er ist Ihr Schweinehundüberwinder!
So arbeiten Sie mit dem Kalender:
Sie definieren Ihr Ziel.
Sie definieren ein Start- und Enddatum.
Über einen Farbcode können Sie nun definieren, wie häufig Sie etwas für Ihr Ziel getan haben. Dafür benennen Sie jede Farbe einfach mit einer Tätigkeit oder einer Zeiteinheit oder beidem oder etwas ganz anderem, was für Ihr Ziel wichtig ist.
Drucken Sie diesen Kalender dann aus.
Hängen Sie ihn prominent in Ihre Wohnung, Ihr Büro oder woanders, wo Sie ihn täglich sehen.
Tragen Sie ein, wenn Sie eine Ihrer definierten Tätigkeiten vollbracht haben.
Erreichen Sie Ihr Ziel!
Seien Sie Stolz auf sich!
Sie werden merken, dass der Kalender Sie positiv unterstützt und er Ihnen hilft zu registrieren, wie viel (oder wenig) Sie für Ihr Ziel/ Ihren Wunsch/ Ihren Traum bisher getan haben.
Das Wichtigste zum Schluss
Ergötzen Sie sich aber nicht an der Planung. Fangen Sie an. Nutzen Sie am besten schon den heutigen Tag, um zum ersten Mal auf die Driving Range zu gehen, Ihren Pro nach Unterstützung für Ihre Ziele zu fragen oder einfach ein paar Löcher zu spielen.
Oft ist es auch leichter sich Verbündetet zu suchen. Suchen Sie ein paar Freunde, die auch ihr Handicap verbessern wollen (oder andere Ziele haben) und trainieren Sie gemeinsam an festen Tagen in der Woche in einer Gruppe. Das hilft den inneren Schweinehund zu überwinden und auch in schwierigen Phasen das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Viel Erfolg dabei!
Ihr Fabian Bünker
Mentaltraining als Schlüssel zum besseren Golf
Haben Sie sich auch schon öfter gefragt, warum manche Golfer in Turnieren ihre Höchstleistung zeigen, während Sie in jedem Turnier mindestens fünf Schläge schlechter als in Spaßrunden spielen? Warum Sie nach einem schlechten Schlag oder durch nervige Flight-Partner komplett aus dem Rhythmus kommen und nicht mehr in den „Flow-Zustand“ kommen? Das alles liegt an Ihrer mentalen Stärke! Damit Sie diese Probleme in der Zukunft nicht mehr haben, habe ich zusammen mit Mentaltrainer Stefan Kloppe eine E-Book-Serie erstellt, die sich im Detail dem Mentaltraining widmet. Und das Beste? Sie ist kostenlos!
Laden Sie sich jetzt die kostenlose E-Book-Serie herunter, indem Sie HIER oder auf den nachfolgenden Link klicken.