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Neugolfer als Zielgruppe

26. Sep. 2020 von Benjamin Reeve in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

GolfCity Pulheim hat ein neues Greenkeeper Team eignestellt, um die Platzqualität zu verbessern. (Foto: GolfCity)

Der Wandel des Golfsports ist in aller Munde. Der gesellschaftliche Wandel beeinflusst die Bedürfnisse auf dem Golfmarkt und in den Golfclubs selbst. Bei Golf Post lesen Sie, wie sich Golfclubs den Sport in Zukunft vorstellen. So einzigartig wie jeder Club, sind auch die Ansätze zur Bewältigung der kommenden Aufgaben. Die Betreiber der unterschiedlichsten Golfplätze im Gespräch mit Golf Post, dem Digitalen Zuhause für Golfer.

 

GolfCity Pulheim

Vor den Toren Kölns kann man seit 2008 auf der Golfanlage GolfCity in Pulheim aufteen. Bis ins Zentrum der Millionenstadt sind es grade einmal 20 Minuten. Und passend zur bekannten Kölschen Lockerheit, passt auch die Atmosphäre auf der Anlage. In Golfforen wird sie oftmals als zwanglos und locker beschrieben.

Neben dem 9-Loch-Golfplatz, einem 3-Loch-Übungsplatz und einem Kurzspielzentrum verfügt GolfCity als erster Golfplatz Deutschlands über eine Toptracer-Anlage auf der Driving Range. Ein ähnliches Driving-Range-Format gibt es nur noch in Hamburg. Damit ist das Profil von GolfCity Pulheim deutlich auf ein junges und urbanes Publikum ausgerichtet, das einen modernen Golfclub erwartet.

Mehr Golfplätze, weniger Golfer

„Genau das ist es, was wir möchten“, erklärt Hermann Bögle, Geschäftsführer von GolfCity. „Wir öffnen uns bewusst progressiv. Stehen für lockere Veranstaltungen mit Flaschenbier und Musik.“ Von verstaubten Konventionen will man nichts wissen. Man setzt vielmehr auf die Ausbildung der Grundlagen und die Freude am Sport in einem zeitgemäßen Setting. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der steigenden Zahl an Golfplätzen eine sinkende Nachfrage gegenübersteht. Man muss also die Nachfrage steigern, um weiterhin rentabel zu sein. Das bedeutet, dass man sich an die Bedürfnisse anpassen muss.“ GolfCity begegnet dieser Aufgabe mit dem Motto „Golfen für Jedermann“. Normalerweise sprechen Golfanlagen Golfer an. Dies sei der Fehler. Sie müssten Nicht-Golfer ansprechen und diese zum Golf bringen.

„Die nächsten Jahre können gute Jahre sein. Wir konnten die Zahl unserer Platzreife-Kurse nochmals steigern“, erklärt Bögle. Er ist ein Fachmann mit immenser Erfahrung im Aufbau von Golfanlagen. In den letzten Jahren baute er Anlagen in Köln, München und Stuttgart, die allesamt gut laufen. Routine kommt dennoch nicht auf. Essentiell sei die Qualität des Platzes. „Hier waren wir leider nicht gut, aber wir haben aber ein neues Greenkeeper-Team gewinnen können, so dass wir mit einer raschen Verbesserung rechnen.“ Im 21. Jahrhundert müsse ein Golfclub aber mehr bieten als gut gemähten Rasen und Abschlagplätze. „Wir haben viele Ideen. Mit der Toptracer Range konnten wir nun eine Idee umsetzen, die sehr gut zu uns passt“.

Eröffnung der Toptracer Anlage auf der Driving Range von GolfCity Pulheim bei Köln. (Foto: GolfCity)

Eröffnung der Toptracer Anlage auf der Driving Range. (Foto: GolfCity)

Toptracer Range

Bei der Toptracer Range werden Golf- und Gamingwelt verknüpft. Die Schläge werden auf Monitoren und über eine App nachvollziehbar sichtbar und von einem Analyse-Tool bewertet. Die Anlage in der GolfCity Köln Pulheim ermöglicht nicht nur Training wie ein Profi, sondern bietet auch die Möglichkeit, Golf zu einem interaktiven Spaßerlebnis zu machen. „Damit erschließen wir völlig neue Zielgruppen“, sagt Bögle. „Ich muss ab sofort kein Golfspieler mehr sein, um auf der Driving Range Spaß zu haben.“ Ähnlich wie beim Bowling können Gruppen gleichzeitig spielen, während Getränke und Speisen am Abschlag serviert werden. "Wir verstehen uns nicht als Golfanlage, sondern als Freizeitanlage mit Golf im Zentrum“, sagt Bögle. Nur so seien breitere Zielgruppen ansprechbar und der Überalterung des Golf entgegenzuwirken. Der urbane Standort ist für dieses Konzept von größter Wichtigkeit.

Ziel ist eine „Golfisierung“ der Stadt: „Wir haben in Köln vor etlichen Jahren gesagt, irgendwann sollte nicht mehr gefragt werden, ob jemand Golf spielt, sondern wo.“ Früher hätte es Golfer gegeben, Tennisspieler oder Radfahrer. Heute betreibe jeder mehrere Hobbies. Die Konkurrenz seien also die anderen Freizeitangebote und nicht der Golfplatz nebenan.

Auch deshalb bemühe sich GolfCity Pulheim um Kooperationen. Beispielsweise mit dem Hockey-Verein Schwarz-Weiß Köln. „Eine feste Kooperation haben wir zuvorderst mit GolfCity in München-Puchheim. Weitere Kooperationen bestehen mit dem Golfresort Gut Heckenhof und seit neuestem mit dem Golfclub Der Lüderich in Overath.“ Einmal im Monat findet ein 9-Loch-Turnier im Wechsel auf den beiden Anlagen statt. Anreize über andere Sportarten schafft GolfCity zudem über ein jährliches Fußballturnier zugunsten des Kölle Alarm e.V. Daran nehmen Firmen aus der Umgebung (darunter auch Golf Post), CityGolfer, aber natürlich auch interessierte Gäste teil.

Neben der in Großbuchstaben geschriebenen Akquise, ist die Bindung der neugewonnenen Golfer ebenfalls von Bedeutung. GolfCity hat ein so genanntes Rookie-Konzept entwickelt, das sich auf den Zeitraum nach dem Platzreifekurs bezieht. Mit Aufbaukursen fördert man so die Spielerentwicklung und ihre Bindung an den Club. Durch eigene Rookie-Turniere mit Golfern auf gleichem Niveau wird der Einstieg in Turniere niederschwelliger.

Ständige Baustellen gehören zum laufenden Geschäft: Optimierung des Platzes und Anpassung der Gastro. (Fotos: GolfCity)

Optimierung von Platz und Gastro gehören zum laufenden Geschäft. (Fotos: GolfCity)

Statistiken und Prognosen

Natürlich hängen auch in Pulheim Golfer ihr Bag an den Nagel. „Wir werten jedoch genau aus, wer kündigt und warum es wahrscheinlich so ist. Manchmal haben wir auch zum Hörer gegriffen und telefonisch nachgefragt, welche Gründe zur Kündigung geführt haben“, erklärt Bögle. Grundsätzlich bietet GolfCity eine Vielzahl flexibler Mitgliedschaftsmodelle an. Zudem nutze man die Möglichkeiten, die Datenanalysen böten, um Informationen zu Startzeiten, Rundenzahlen, Durchschnittsalter, Handicaps, Zahlen zu Greenfee und Turnieren abzufragen. Anders würde sich nicht ausrechnen lassen, welche Investitionen sich in welchem Zeitraum amortisieren.

„Zunächst sind wir erstmal froh, dass die Toptracer Range fertiggestellt und angelaufen ist. Sollte alles erwartungsgemäß laufen, habe ich wieder Kapazitäten für andere Projekte. Im Kopf habe ich natürlich viele Ideen, die müssen allerdings noch reifen. Wir arbeiten immer an neuen Vorhaben und verbessern sie stetig.“ Ständige Baustellen zählen für Bögle zum laufenden Geschäft und nicht als besondere Vorhaben. Dazu zählen die Optimierung des Platzes und die Anpassung der Gastronomie an die Wünsche der Gäste. Aber egal bei welchen Vorhaben, so Bögle weiter: „Im Zentrum jeder Veränderung muss die Freude am Golf stehen, damit sie Erfolg hat. Die Essenz ist die Spielfreude.“

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