PGA Tour

PGA Tour wehrt sich gegen LIV Klage

09. Aug. 2022 von Claudius Mackes in Köln, Deutschland

Die Abwanderer Talor Gooch, Hudson Swafford und Matt Jones beschäftigen die PGA Tour gewaltig. (Fotos: Getty)

Die Abwanderer Talor Gooch, Hudson Swafford und Matt Jones beschäftigen die PGA Tour gewaltig. (Fotos: Getty)

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In der vergangenen Woche klagten elf Spieler der LIV Golf Invitational Series gegen die PGA Tour. Die Golfer rund um Phil Mickelson fordern, ihre Suspendierung von der PGA Tour sein eine Einschränkung des Wettbewerbsrechts und ein Fall für das Kartellamt. Weil als Teil der Klage drei der elf Spieler, namentlich Talor Gooch, Hudson Swafford und Matt Jones, eine Teilnahmeerlaubnis für das erste Playoff-Event erwirken wollen, findet die erste Anhörung bereits diesen Dienstag statt. Aus diesem Grund haben die Anwälte der PGA Tour am Montag nun eine Antwort auf die Klage eingereicht. Darin verneint die Tour, das Wettbewerbsrecht zu verletzen und kontert einige der ihrer Meinung nach "falschen Beschreibungen" aus der LIV Klage.

PGA Tour über den "Wettbewerb" von LIV Golf

Die Argumentation der PGA Tour gegen die Verletzung des Wettbewerbsrecht hat zwei Ansätze. Zum einen argumentiert sie, dass, angesichts des bisherigen Erfolges der LIV-Tour, nicht die Rede davon sein könne, dass die Maßnahmen der PGA Tour den Wettbewerb ausschalten würden. Im Schreiben heißt es: "LIV Golf wurde erst vor fünf Monaten ins Leben gerufen, erst vor zwei Monaten gab es das erste Turnier der Serie und schon jetzt verzeichnet LIV Golf große Erfolge und konkurriert mit der PGA Tour. Es handelt sich nicht um die Ausschaltung des Wettbewerbs durch die PGA, oder um die Errichtung wirksamer Marktzutrittsschranken. Im Gegenteil, es ist ein Fall von schnellem Markteintritt und Kopf-an-Kopf-Wettbewerb", so die Anwälte.

Zum anderen argumentiert die PGA Tour, sei LIV Golf gar nicht an ernsthaftem Wettbewerb interessiert und beschuldigt sie explizit des "sportswashing". "LIV ist kein rationaler wirtschaftlicher Akteur, der in einem fairen Wettbewerb um den Start einer Golftour steht", schreiben die Anwälte der Tour in dem Antrag. "Sie ist bereit, Milliarden von Dollar zu verlieren, um die Kläger und den Golfsport als Druckmittel einzusetzen, um den schlechten Ruf der saudischen Regierung für Menschenrechtsverletzungen zu "waschen". Aufgabe des Gerichts wird es also sein einzuschätzen, wie gesunder Wettbewerb im Golfsport aussieht und was dabei erlaubt ist.

PGA Tour beruft sich auf Vertragsklauseln und Vereinbarungen

Des weiteren begründet die PGA Tour, die Rechtmäßigket der Suspendierung der LIV Spieler mit ihren Verträgen, denen die Spieler zu Beginn einer Saison zustimmen. Wer die unterschriebene Vereinbarung bricht, der muss mit Konsequenzen, einer Vertragsstrafe, rechnen. In ihrer Antwort verweist die PGA Tour genau auf eine solche vertragliche Vereinbarung, in der es um die Medienrechte der einzelnen Spieler geht. Diese Rechte würden genutzt, um umfangreiche Verträge über Fernsehrechte, Werbung und Sponsoring abzuschließen. Der Schutz dieser Medienrechte, so argumentiert die Tour, sei für ihr Geschäft von entscheidender Bedeutung, weshalb es nicht in ihrem Sinne sei, ihren Mitgliedern zu gestatten, einfach überall und jederzeit zu spielen. Weiter heißt es in der Antwort: "Wenn es den Klägern erlaubt wird, ihre Tour-Verträge ohne Konsequenzen zu brechen, würde die gesamte, für beide Seiten vorteilhafte, Struktur der Tour zusammenbrechen. Es geht um eine Vereinbarung, die den Sport wachsen ließ und die Interessen der Golfer seit Arnold Palmer und Jack Nicklaus gefördert hat."

Gooch, Swafford und Jones hätten es kommen sehen müssen

Die PGA Tour wehrt sich außerdem gegen die Eile, die gefordert ist, nachdem Gooch, Swafford und Jones erst kurz vor Beginn der FedExCup Playoffs die einstweilige Verfügung fordern, die ihnen die Teilnahme ermöglichen soll. Die drei Spieler haben schon vor ihrem ersten Start auf der LIV Golf Tour eine Mahnung erhalten, in der es sie aufgefordert wurden nicht am LIV Turnier teilzunehmen, andernfalls müssten sie mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen, zu denen eine mögliche Suspendierung gehörte. Mit anderen Worten: Gooch, Swafford und Jones wussten, dass sie nicht an den Playoffs würden teilnehmen dürfen und das schon seit zwei Monaten. Kann es als dringende Angelegenheit betrachtet werden, wenn sie erst jetzt vor Gericht geklärt wird, trotz all der Vorgeschichte und der wiederholten Mitteilung von Sanktionen durch die Tour? Nicht nur das: "Der Schaden, den sie nun aufgrund ihrer Suspendierung geltend machen, ist zu 100 % wirtschaftlicher Natur und kann durch Geldentschädigung wiedergutgemacht werden. Mehrere andere LIV-Spieler, darunter vier weitere Kläger in diesem Fall, erkennen an, dass kein Notfall oder irreparabler Schaden vorliegt; auch sie haben sich für die Teilnahme am FedExCup qualifiziert, haben das Gericht jedoch nicht um die mit diesem Antrag beantragte außerordentliche Entlastung gebeten." Ein Notfall läge hier also keineswegs vor.

 

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