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PGA Tour: Todd in Führung, Mickelson lässt Federn

28. Jun. 2020 von Johannes Gärtner in Krofdorf-Gleiberg, Deutschland

Todd lacht, Mickelson grübelt - die dritte Runde in der ausführlichen Zusammenfassung. (Foto: Getty)

Todd lacht, Mickelson grübelt - die dritte Runde in der ausführlichen Zusammenfassung. (Foto: Getty)

Der Moving Day, der Moving Day - die dritte Runde eines jeden PGA Tour Turniers trägt nicht ohne Grund diesen Beinamen. Es kommt Bewegung auf das Leaderboard. Wie bei einer Anzeigentafel im Flughafen rotieren die Blätter mit Namen und Zahlen schnell umher. Zum Schluss standen die sich wild drehenden Buchstaben- und Zahlenkombination früher still als geplant, da die dritte Runde zeitlich vorgezogen wurde. Brendon Todd vor Dustin Johnson, Mickelson mit Runde zum Vergessen und DeChambeau wieder als Highlight-Maschine - eine etwas andere Rundenzusammenfassung:

Das Wetter

Bereits am Freitag hatte die PGA Tour entschieden, dass die Spieler in Dreier-Flights von Tee 1 und Tee 10 starten, um schnellstmöglich über die Runde zu kommen. Der Grund: Für den Nachmittag wurden von den Metereologen Unwetter, Gewitter und heftige Regengüsse vorhergesagt, die durch die Verschiebung samt straffen Zeitplan umgangen werden sollten. Für das Führungs-Trio kamen auf den letzten vier Bahnen Regentropfen hinzu, doch der Großteil des Teilnehmerfelds blieb trocken.

Dustin Johnson mit Rekord-Runde

Die 61 (-9) ist für Dustin Johnson die beste Runde seiner Karriere, nimmt man die absoluten Schläge. Zu seinen neun Pars gesellten sich neun Birdies - die Scorekarte kann sich sehen lassen. 12 von 14 Fairways getroffen, 16 von 18 Grüns erwischt und nur 26 Putts. Diese Zahlen lesen sich grandios. Im Interview nach der Runde lobte er seinen neuen Putter, der "den Ball dort starten lässt, wo ich es möchte". Insgesamt liegt der US-Boy nun bei 16 Schlägen unter dem Platzstandard, zwischenzeitlich hatte er damit die Führung inne, doch die machte ihm Brendon Todd später streitig.

Selbst an der 18, an der DJ das Fairway verfehlte, konnte er sich nicht nur aus dem dicken Rough befreien, sondern erarbeitete sich prompt die nächste Chance auf ein weiteres Birdie. Den kurzen Putt spielte er mit ein wenig zu viel Tempo, sodass der Ball erst nach dem Loch das Break annahm. Für seine Birdies machte sich Johnson seine schiere Kraft und Länge zu Nutze. Ein mächtiger Hieb auf die Bahn, ein kleiner Schläger hinterher und die Putts ins Loch, so verliefen die meisten Par 4 Bahnen. An acht von zwölf Par 4s notierte er seine Birdies.

Brendon Todd - der Führende

Ebenfalls mit neun Birdies und neun Pars unterwegs war Brendon Todd, der nun nach drei Runden mit einem Gesamt-Score von -18 zwei Schläge Vorsprung auf den Zweitplatzierten Johnson besitzt. Auch für ihn war die Runde von 61 Schlägen eine rekordverdächtige. Noch nie benötigte er als Profi weniger Schläge in einem offiziellen Turnier.


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Leader by 2. @brendontoddpga cards a 61, his new career-low on TOUR. ?

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Seine Runde verlief weniger spektakulär. Grundsolide und eiskalt beschreibt es besser. Fairway, Grün - Birdie oder Par und wiederholen! Er traf ALLE! 14 Fairways und 16 der 18 Grüns. Das lange Spiel war in bestechender Höchstform.

Mickelson mit Problemen

Der "Kurzspielgott", der Virtuose des kurzen Spiels, der Meister der Wedges schlug einen Bunkerschlag dünn über das Grün ins Aus. Also beim nächsten Mal nicht ärgern, sollte Ihnen dieses Schicksal auch widerfahren. Mund abputzen, weiter machen. Er rettete sogar noch spektakulär das Bogey. Wenn dies allerdings das Highlight der Runde darstellt, können Sie sich schon vorstellen, wie es dem 50-jährigen heute erging.

Eine Bahn später kam ein wilder Abschlag hinterher, sodass wieder nur Schadensbegrenzung auf der Agenda stand. Mickelson war eher damit beschäftigt Pars zu retten, als das Vollgas-Tempo auf der Überholspur an Birdies seiner Kontrahenten mitzugehen. Eine enttäuschende 71 (+1) reichte heute einfach nicht aus, um ganz vorne mitzuspielen. Morgen startet er vom geteilten siebten Platz in die Finalrunde.

Streelman schießt tief, DeChambeau spielt mit dem Feuer

Die 63er Runde von Kevin Streelman wäre vermutlich an 95% der Turniertage das absolute Highlight gewesen, nicht aber bei der Travelers Championship. Seine sieben unter Par bugsieren den Amerikaner jedoch auf den dritten Platz, das dürfte Trost genug sein, wenn für solch eine Runde kaum mediales Interesse auf ihn abfällt.

Den fünften Platz teilt sich Bryson DeChambeau mit Kevin Na. Heute gelingt der Tanz auf der Rasierklinge für DeChambeau, der wie ein wilder Drives über die Bäume jagt, abkürzt und jede klitzekleine Möglichkeit attackiert - ohne Rücksicht auf Verluste. Er erklärt seine Spielweise als Casino-Logik, nur er versucht dabei das Haus zu sein, weil das Haus immer gewinnt. Stimmt nicht ganz. Deswegen fand sich der 26-jährige oft im tiefen Rough wieder, genauso oft hatte er aber nur noch Klecker-Weiten in die Grüns übrig, sodass er diese Gelegenheiten zu Birdies nutzen konnte: 65 (-5) für ihn. Mal sehen, was die wandelnde Highlight-Maschine morgen produziert.

Corona betrifft Travelers Championship - PGA Tour reagiert

Mit Cameron Champ, Graeme McDowell, Brooks Koepka, Chase Koepka, Webb Simpson, Denny McCarthy und Bud Cauley mussten insgesamt sieben Profis Ihre Teilnahme an der Travelers Championship entweder ganz absagen oder sich vom laufenden Turniergeschehen zurückziehen. Endlich, so möchte man meinen, reagieren die Verantwortlichen der PGA Tour und verschärfen die Sicherheits-Maßnahmen und -Vorkehrungen. Eine der neuen Regeln besagt, dass die jeweilige Turnieranlage nur betreten werden darf, wenn der Test auf das Virus negativ ist - eine dringend notwendige Regelung.

Jeder ist in der Verlosung

Als kleinen Ausblick und Appetithäppchen für die Finalrunde können wir Ihnen Spannung versprechen. Dass auf dem TPC River Highlands ordentlich tief geschossen werden kann, wurde in jeder Runde bewiesen. Auch Spieler, die eventuell nicht auf der ersten Seite des Leaderboards auftauchen, können wir keineswegs abstreichen. Wir blicken gespannt nach Connecticut, wer letztlich die Travelers Championship als Sieger verlassen wird.

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