"Heute sind die Grüns schnell - mindestens 14 Stimp." Können Sie mit diesem Satz etwas anfangen? Wahrscheinlich weniger, es ist unter Amateurspielerinnen und -spielern auch kein Usus die Geschwindigkeit in Zahlen auszudrücken. Für die Profis sind die Angaben, die mit dem Stimpmeter gemessen werden, allerdings essenziell - jeder und jede auf der Tour kann mit dem Begriff "Stimp" etwas anfangen.
Ursprung des Stimpmeter
Erfunden hat den Stimpmeter ein amerikanischer Golfer - Edward Stimpson, und das schon 1935. Ab 1978 wurde das Gerät zur Messung der Putt- bzw. Rollgeschwindigkeit von der United States Golf Association (USGA) eingesetzt. Mit einem sogenannten "Stimpmeter" wird die Schnelligkeit eines Grüns gemessen. Dafür werden eine Alu-Schiene in V-Form mit einem Winkel von 145°, 3 Golfbälle und ein zumessendes Grün benötigt. In der Alu-Schiene (Länge = 91,44 cm, Breite = 4,45 cm) befindet sich eine Einkerbung. In diese Markierung kann ein Ball gelegt werden.
Vorgehensweise der Messung des "Stimp"
Um die Schnelligkeit (Stimp) des Grüns zu bestimmen, wird eine möglichst plane Ebene des Grüns gewählt. Das Stimpmeter wird mit einem Ball in der Einkerbung auf den Boden gelegt. Beim Anheben des einen Endes der Alu-Schiene rollt der Ball von der Markierung 76,2 cm an der Schiene bis zum Grün herab. Dies geschieht bei ca. 20° Anhebungswinkel der Schiene. Der Ball rollt entsprechend der Beschaffenheit des Grüns eine messbare Länge von der Schiene bis zum Haltepunkt des Balles, beispielsweise 6 Feet 3 Inches = 191 cm.
Diese Prozedur wird zweimal wiederholt. Danach wird der durchschnitt aller drei Längen gemessen. Da die Grüns in der Regel nicht komplett eben sind, wird die Messung in die entgegengesetzte Richtung wiederholt. Aus den zwei Durchschnittswerten kann die endgültige Geschwindigkeit in "Stimp", also in der Länge des Balllaufs, angegeben werde.
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Was ist schnell, was ist langsam?
Die Messungen werden in den USA üblicherweise in Feet und Inches angegeben. Die schnellen Profiturniere, wie das Masters, haben oft eine Geschwindigkeit von 12 Stimp und mehr. Auf der European Tour, gerade in Asien, können auch nur 8 Stimp auf den Grüns vorherrschen. Die Grüngeschwindigkeit variiert von Turnier zu Turnier. Dabei kommt es nicht nur auf die Härte des Grüns, die Bewässerung, die Graslänge und die Grasart an, sondern ganz besonders auch auf die Tageszeit.
Alles über 10 auf der Stimpmeterskala ist für Amateure unspielbar schnell, sozusagen Putten auf Beton. Außerdem ist eine durchgängige Geschwindigkeit über 10 Stimp laut USGA auf lange Sicht schädlich für das Grün. Abgesehen von etwaigen Platzproblemen ist ein Grün über 10 Stimp je nach Lage des Loches schlichtweg nicht mehr fair für die Spieler. Im Amateurbereich variieren die Grüns von Anlage zu Anlage erheblich, hier werden langsamere Werte von 4 Feet 5 Inches (= 135 cm) über mittlere Werte von 6 Feet 5 Inches (= 195cm) bis hin zu schnellen Werten von 8 Feet 5 Inches (= 256 cm) erreicht.
Ein Offizieller testet das Grün mit einem Stimpmeter Foto: Getty