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US Masters 2022: Bernhard Langer kehrt zurück in sein „Wohnzimmer“

05. Apr. 2022 von Claudius Mackes in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Als Bernhard Langer seinen ersten Sieg in Augusta feierte, waren neun der Top-10 der aktuellen Golf-Weltrangliste noch nicht geboren. In dieser Woche, 37 Jahre später, schlägt der Deutsche "Oldie" nun schon zum 40. Mal im Augusta National Golf Club ab und inzwischen gehört er fest zum Turnier, wie Champions Dinner oder das Green Jacket. Und wer denkt, dass Langer nur zum US Masters 2022 reist, um dort eine schöne Zeit zu verbringen, der irrt gewaltig. Für den sechsfachen Charles-Schwab-Cup-Sieger ist das Turnier in Augusta jedes Jahr aufs Neue eine Möglichkeit, der Welt zu zeigen, dass er auch noch mit 64 Jahren auf der größten Bühne des Golfsports und mit den besten Spielern der Welt konkurrieren kann. Erst 2020 beendete Langer das Turnier auf einem sensationellen 29. Platz und betrachtet man sich Langers Form über die vergangenen Monate hinweg auf der PGA Tour Champions, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass er auch 2022 wieder für eine echte Überraschung sorgen kann.

Bernhard Langer beim US Masters 2022

Seit 37 Jahren weiß Bernhard Langer, noch bevor das Jahr überhaupt begonnen hat, dass er (im Normalfall) Anfang April das US Masters spielen wird. Denn wer das Turnier einmal gewonnen hat, der erhält ein lebenslanges Startrecht für das prestigeträchtigste Golfspektakel im Tempel des Golfsports. Wenn Augusta ruft kommen alle Legenden und ehemaligen Champions zusammen, um dabei zu sein, wenn ein neuer Star in den Kreis der "grünen-Jackett-Träger" aufgenommen wird.

Bernhard Langer, 64 Jahre alt, gehört inzwischen zwar nicht mehr zu den großen Favoriten auf den Titel und dennoch ist er einer der Spieler, die das Turnier zu etwas besonderem machen. Der in Diedorf geborene Langer wird nämlich auch in diesem Jahr wieder Seite an Seite mit den McIlroys, DeChambeaus und Schefflers dieser Welt an den Start gehen, alles Spieler, die nicht nur um die 40 Jahre jünger sind, sondern die auch das kleine weiße Spielgerät im Schnitt 60 oder 70 Meter länger schlagen können. Schon vor zwei Jahren stellte Langer fest, dass es nicht einfacher wird gegen diese neue Generation zu bestehen: "Ich bin ja jetzt schon 30 bis 50 Meter hinten dran und wenn ich noch mehr Länge verliere, dann schlag ich nur noch mit dem Holz Drei in die Grüns und das macht dann kein Spaß mehr."

Noch scheint er aber Spaß zu haben. Und warum auch nicht, denn wer bei drei seiner letzten vier Starts in Augusta den Cut geschafft hat, der braucht sich nicht zu verstecken, erst recht nicht wenn man in seinem eigenen "Wohnzimmer" spielt.


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Charles Schwaab Cup und Sieg Nummer 43 - Langer wird einfach nicht schlechter

Seit Jahren ist Bernhard Langer Meister darin, solche Menschen eines besseren zu belehren, die ihn schon lange abgeschrieben haben oder abschreiben wollen. Doch "Mr. Consistency", wie Langer auch gerne genannt wird, spielt seit Jahren ein herausragendes Niveau auf der PGA Tour Champions, viel mehr noch, man hat das Gefühl der sympathische Deutsche wird von Jahr zu Jahr besser. In der Saison 2021 gewann er in typischer Langer-Manier die Gesamtwertung der amerikanischen Senioren Tour - zum sechsten Mal, nur ganz nebenbei gesagt. Ob Turniersieg oder Top-10 Platzierung, Bernhard Langer hat trotz, oder vielleicht auch gerade wegen seines hohen Alters, erstaunlich wenig Schwächephasen im Laufe einer fast zwölf Monate langen Saison. Im Februar holte Langer schließlich seinen 43. Sieg auf der PGA Tour Champions, ebenfalls ein Rekord für die Geschichtsbücher.

Eine Erfolgsformel seines grandiosen Golfspiels: der inzwischen 64-Jährige ist fit wie eh und je. Zusätzlich zum Golftraining macht Langer schon seit Jahren täglich zwei Stunden Stretch-, Yoga-, und Kraftübungen, ernährt sich gesund und trinkt keinen Alkohol. "Ich muss gelenkig bleiben und darf keine Kraft einbüßen", so der Wahlamerikaner. Mit schweren Gewichten hantiert er allerdings nicht: "Ich habe auch noch nie schwere Gewichte gestemmt, wie das die Jüngeren heute tun. Ich tue nur das, von dem ich weiß, dass es mir hilft und von dem ich glaube, dass es mir guttut."

Und auch, wenn der Körper mal nicht zu 100% mitspielen sollte. Einen großen Vorteil hat Bernhard Langer immer auf seiner Seite. Niemand im gesamten Starterfeld kann auf so eine große Erfahrung zurückgreifen, wie der Deutsche. Niemand im Feld hat so oft diesen wunderschönen, aber auch unglaublich anspruchsvollen Platz gespielt wie Bernhard Langer. Von daher dürfen wir gespannt darauf blickemn, wie und ob sich der 64-Jährige auch beim US Masters 2022 gegen die Jugend behaupten kann. Eins ist sicher: Langer mag das Masters und das Masters mag Bernhard Langer.

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