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20 Jahre Tiger-Slam: Eine der größten Errungenschaften des Golfsports

11. Apr. 2021 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

US Open, Open Championship, PGA Championship und Masters: Tiger Woods gewann alle vier Majors hintereinander. (Foto: Getty)

US Open, Open Championship, PGA Championship und Masters: Tiger Woods gewann alle vier Majors hintereinander. (Foto: Getty)


Der Grand Slam - ein Begriff, der hauptsächlich aus dem Tennis bekannt ist und dort den Sieg aller vier Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr beschreibt. Fünf Spielerinnen und Spielern ist dies im Tennis bereits gelungen. Beim Golf hat diese Leistung bisher noch kein Spieler erbringen können. Bobby Jones bildet 1930 eine Ausnahme, zu diesem Zeitpunkt waren die Majorturniere aber noch andere als wir sie heute kennen.

Derjenige, der in der modernen Golf-Ära jedoch am nächsten herangekommen ist, ist, wenig verwunderlich, Tiger Woods. Ihm gelang es als bisher einzigem Golfer, alle vier Majortitel gleichzeitig für sich zu beanspruchen - jedoch nicht innerhalb eines Kalenderjahres. Die Siegesserie fing stattdessen mit der US Open 2000 an. Es folgten Open Championship 2000, PGA Championship 2000 und zuletzt, vor 20 Jahren, das US Masters 2001. Diese Leistung, wenn auch kein wahrer Grand Slam, ist seither als "Tiger-Slam" bekannt.

Von der US Open 2000 bis zum Masters 2001: Der Tiger-Slam

Die Reise begann mit der US Open 2000 in Pebble Beach, wo Tiger mit einem überragenden Vorsprung von 15 Schlägen das Turnier zum ersten Mal gewann. Nicht ganz so viele waren es bei der Open Championship in St. Andrews, aber acht Schläge Vorsprung sind immer noch eine beachtliche Hausnummer. Außerdem vervollständigte Woods mit diesem Sieg als jüngster Spieler bereits seinen Karriere-Grand-Slam

Bei der PGA Championship im Valhalla Golf Club drohte die Siegesserie beinahe zu enden. Woods musste gegen Bob May im Playoff ran und setzte sich über die drei Löcher mit einem Schlag Vorsprung durch. 229 Tage später ging es nach Augusta und bis dahin hatte sich jeder Golf-Experte, Spieler und Fan mindestens einmal die Frage gestellt: Schafft Tiger das nie da gewesene?

Einen Masters-Sieg hatte der damals 25-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits. In der ersten Runde ließ Woods es ruhig angehen und lauerte auf dem geteilten 15. Platz fünf Schläge hinter der Spitze. Am Freitag brachte er sich mit einer 66er Runde auf T2 in Position, um am Moving Day anzugreifen und einer zweiten Runde in den 60ern (68) die Führung zu übernehmen. Nur ein Golfer konnte Tigers größtem Erfolg noch gefährlich werden: David Duval übernahm auf der Back Nine sogar kurzzeitig die Führung, gab sie am nächsten Loch jedoch wieder ab. Sollte Woods keinen Fehler auf den letzen Löchern machen, würde der Titel ihm gehören. Die damalige Nummer 1 der Welt legte sogar noch einen drauf, spielte ein Birdie am letzten Loch und schrieb sich in die Golf-Geschichtsbücher ein.

"Vier in Folge zu gewinnen, das ist schwer zu glauben", sagte Woods nach seinem Sieg. Neben der richtigen Form zur richtigen Zeit spiele auch Glück eine Rolle. "Die Golf-Götter waren auf meiner Seite."

Tiger Woods' absolute Dominanz

Welchen Namen diese außerordentliche Leistung jetzt verdiente, darüber streiten sich die Großen. "Betrachtet man es als Historiker, ist es natürlich kein Grand Slam", sagte Fred Couples. "Betrachtet man es als Spieler, ist es eine ziemlich wilde Leistung." Auch Jack Nicklaus verneinte, diese Leistung als Grand Slam zu bezeichnen. "Den Grand Slam zu schaffen, heißt, alle vier Turniere in einem Jahr zu gewinnen", sagte er und fügte an: "Was ist Dein Jahr? Das steuerliche oder das kalendarische?"

Der Tiger-Slam ist nur eines von vielen Zeichen für die absolute Dominanz des Ausnahmegolfers zu dieser Zeit. Nicht nur belegte er seit August 1999 bereits konstant den ersten Rang in der Weltrangliste. Zwischen der US Open im Juni 2000 und dem Masters im April 2001 verpasste er außerdem keinen einzigen Cut und gewann neben den vier Majorturnieren noch zwei WGC-Events, drei PGA-Tour-Turniere inklusive der Players Championship und den Presidents Cup.

Eines steht auf jeden Fall fest: So schnell wird an den Tiger-Slam kein Golfer herankommen.

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