Panorama

Golf und die Triebe – Oliver Heuler darüber, wie Empathie auf dem Platz helfen kann

11. Aug. 2020 von Paul Resemann in Köln, Deutschland

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Multitalent Oliver Heuler hat es wieder getan: sein Wissen und seine Erfahrungen in einem neuen Buch niedergeschrieben. "Vom Sollen zum Sein" ist der philosophische Titel seines neuesten Werkes. Heuler geht darin der Frage nach, wie einem Golfer Empathie helfen kann. Golf Post hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.

Das vollständige Interview können Sie sich weiter unten anhören.

Oliver Heuler über die Bedürfnisse von Golfern

Für Oliver Heuler geht es bei Empathie um die "Fähigkeit, wahrzunehmen, was jemand fühlt und braucht - und zwar nicht nur bei den anderen, sondern auch bei sich selbst". Letzteres nennt er Selbst-Empathie. Aber was "brauchen" Golfer denn, was sind ihre Bedürfnisse? Heuler sagt: "Das ist unterschiedlich. Ich behaupte, dass es vier Grund-Triebe gibt: Bewahren, Erneuern, Bindung und Individualität. Im »Bewahren« stecken die Dinge, die für unser Überleben oder das unserer Gene wichtig sind: Atmen, Essen, Trinken, Sex etc. Würden wir uns allerdings lediglich mit dem beschäftigen, was wir kennen und nur versuchen, das zu bewahren, wären wir nicht in der Lage, neuartige Probleme zu lösen. Deshalb haben wir auch einen Erneuerungs-Trieb: Wir wollen Neues lernen und schaffen, also kreativ sein. So können Menschen sich möglichen Veränderungen in der Umwelt schneller anpassen. »Individualtrieb« und »Bindungstrieb« — man könnte auch sagen »Singular und Plural« — bedeuten, wir wollen etwas alleine machen oder gemeinsam mit anderen.

Bewahren, Erneuern, Bindung und Individualität

Der Bewahrenstrieb spielt bei Amateuren eher eine untergeordnete Rolle. Beim Golfen geht es ja nicht um Leben und Tod, selbst wenn es manchen bisweilen so erscheint. Derjenige, der trotz Alternativen selbstgewählt und mit Freude alleine spielt, wird durch den Individualtrieb motiviert. Und selbst bei denen, die mit anderen spielen, bleibt Golf ein Individualsport. Das heißt, Golfer sind alleine für ihre Leistungen verantwortlich.

Bei den meisten werden jedoch »Erneuern« und »Bindung« die Haupt-Motivatoren sein. Spielen dient schon in der Tierwelt dazu, dass das Lebewesen in sicherer Umgebung Neues lernt — und auch den Umgang mit anderen.

Für Heuler wird es vor allem beim Bindungstrieb interessant und kontrovers. "Da lauern Fallen, wenn die empathischen Fähigkeiten begrenzt sind. Ich behaupte, die unbewusste These vieler Golfer lautet: Mit fallendem Handicap steigt mein Ansehen und damit meine Chance auf befriedigende Verbindungen. Das ist aber oft nicht so. Vor allem ein verbissener Ehrgeiz macht mich eher unattraktiv."

Das ganze Interview mit Oliver Heuler gibt's hier:

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