Back Nine

Wunderheiler Gary Player: „Kuriere Jordan Spieth binnen einer Stunde“

11. Mai. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Kann Gary Player Jordan Spieth zurück in die Erfolgsspur bringen? (Foto: Getty)

Kann Gary Player Jordan Spieth zurück in die Erfolgsspur bringen? (Foto: Getty)

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Beim einstigen „Golden Boy“ des US-Golfsports ist der Lack ziemlich ab, zumindest sein früherer Glanz erheblich verblasst: Seit mehr als 1.000 Tagen hat Jordan Spieth nicht mehr auf der PGA Tour gewonnen, der einstige Branchenprimus ist mittlerweile nur noch Nummer 56 der Welt, sein Schwung ist aus den Fugen und sein einst magisches Putten scheint auch weg. Der dreifache Majorsieger, mittlerweile 26 Jahre alt, arbeitet mit seinem Coach Cameron McCormick fieberhaft an der golferischen Rekonvaleszenz. Aber vielleicht vertraut er dabei ja auf den „Falschen“.

Altmeister Gary Player, ohnehin immer schnell mit Weisheiten, Anweisungen und einem gewissen Alleingültigkeitsanspruch zur Stelle, hätte das Problem nach eigenem Bekunden jedenfalls binnen 60 Minuten behoben. „Wenn ich bloß einen Stunde mit Jordan verbringen könnte, dann wäre er wieder die Nummer eins der Welt – davon bin ich überzeugt“, lobte sich Südafrikas neunfacher Majorsieger beim Gespräch mit dem „Sirius XM PGA Tour Radio“: „Denn du musst nicht weit schlagen, um erfolgreich zu sein. Das wird völlig überschätzt. Was dich Turniere gewinnen lässt, ist dein Mind-Set, deine mentale Stärke.“ Und diesbezüglich gebe es generell noch viel Potenzial.

Das beste Beispiel für Player ist Tiger Woods. „Er war nie der größte Driver unter den Top-Spielern, trifft oft weniger Fairways als viele andere. Trotzdem hat er Turnier gewonnen: Weil er mental phänomenal stark ist, allen anderen weit voraus. Und er ist der beste Putter, der jemals gelebt hat. Beides lässt dich Turniere gewinnen.“ Vielleicht sollte Spieth mal bei Player auf die Couch …

The Match II: Es geht um zehn Millionen Dollar

Stabile Fakten: Jetzt herrscht Klarheit. Am 24. Mai steigt „The Match: Champions for Charity“ in Tiger Woods‘ Heimatclub The Medalist in Florida, das wurde schon so kolportier und jetzt bestätigt. Der 15-fache Majorsieger und Quarterback-Legende Peyton Manning spielen allerdings um zehn Millionen Dollar gegen Phil Mickelson und American-Football-GOAT Tom Brady – eine Million „Bucks“ mehr als beim ersten Duell zwischen Tiger und „Lefty“ im November 2018, als sich Sieger Mickelson neun Millionen Dollar einsteckte. Auch das bereits spekulierte Format steht fest: Bestball über die ersten neun Loch, die zweiten Schleife bestreitet das Quartett als Foursome, jedes Paar spielt abwechselnd einen Ball. Alle Vier fahren im eigenen Cart, die Turner-Sports-TV-Sender TNT und TBS übertragen das Match ab 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutscher Zeit), Fans sind nicht zugelassen.

Nach Masters-Verlegung: Augusta National spendiert alle Snacks

Feiner Zug: Augusta National zeigt Menschlichkeit. Nach der Verschiebung des Masters in den November hat der Nobelclub die Ausstattung seiner Verpflegungsstände für die etatmäßige Austragung bei den Produzenten nicht storniert, sondern die Snacks und Getränke der Allgemeinheit spendiert. Dieser Tage wurden Waren im Gewicht von fast einer Tonne an die Golden Harvest Food Bank geliefert, darunter 50.000 Tüten Kartoffelchips; die Verpflegung wird von dort aus an wohltätige Versorgungseinrichtungen in der Region wie Suppenküchen und Tafeln verteilt. Außerdem finanziert der Club durch eine Spende an den amerikanischen Corona-Hilfsfond rund 200.000 Mahlzeiten für bedürftige Familien.

Luke Donald: Harrington plaudert Vize aus

Verplappert: Es steht weiterhin in den Sternen, ob die Europäer im September in Whistling Straits antreten, um den Ryder Cup zu verteidigen. Und wenn, dann vor oder ohne Fans? Jedenfalls ist Padraig Harrington ein Teamchef im Wartestand, er müsste seine zwölf Spieler „picken“ und auch sonst vermutlich einiges improvisieren. Darüber sprach der dreifache irische Majorsieger dieser Tage mit Sky Sports, und während des Interviews entfuhr ihm unbeabsichtigt auch der Name eines weiteren Vize-Kapitäns neben dem bereits offiziell benannten Schweden Robert Karlsson. Es ist, so Harringtons Lapsus: „Luke“. Luke Donald (42), ehemaliger Weltranglistenerster aus England und schon in Paris 2018 Assistent von Thomas Björn. Damit ist auch klar, dass Donald von der European Tour als potenzieller Skipper eines künftigen Kontinentalwettbewerbs angesehen wird; 2022 (oder vielleicht 2023) in Rom ist allerdings erstmal Landsmann Lee Westwood dran.

Symetra-Proette betreut Covid-19-Patienten

Klinik statt Golfplatz: Sarah Hoffman spielt auf der Symetra Tour, der zweiten Liga in den USA unter der LPGA Tour. Eigentlich. Doch in Zeiten von Corona hat die 29-Jährige ihr Bag in die Ecke gesteckt und greift zum Outfit einer Pflegekraft. Denn Hoffman ist gelernte Krankenschwester und „kann nicht auf der Couch sitzen, während meine Freunde an der Front gegen Covid-19 und die Pandemie kämpfen“, sagt sie. Sowieso finanziert sie während der Off-Season mit dem alten Job in einer Einrichtung für orthopädisch-traumatologischen Patienten ihre Sommermonate als Golf-Proette, jetzt betreuen sie und ihre Mitstreiterinnen an der Universitätsklinik von Michigan in Ann Arbor aktuell 95 Covid-19-Patienten.

Der Lob über die Liebste

Zum Schluss: Jack South ist Engländer, Golfprofessional und will auf die European Tour. Dass der Mann seine Schläger und den Ball beherrscht, zeigt er in diesem Video. Wie‘s auch immer auf der Turnierbühne weitergeht – mit diesem Lob über die Liebste samt Backspin und Dunkin‘ ist er in der Trickshot-Liga schon mal ganz weit vorn.

Gemeinsame Runde: Ehepaar mit Ass am selben Loch

Traute Zweisamkeit: Der Golfplatz ist wieder geöffnet, der eheliche Flight funktioniert auch als Twosome auf der Wiese – Herz, was willst du mehr! Vielleicht noch ein doppeltes Hole-in-one? Für Steve Howe (69) und Carolyn Barnett-Howe (57) aus Wisconsin kein Problem, das Paar schaffte genau dies bei der gemeinsamen Golfrunde im PGA Golf Club in Port St. Lucie/Florida, lochte auf der 144 Meter langen Par-3-Sechs per Eisen 7. Und weil beide Mitglied im Hole-in-one-Club von Port St. Lucie sind, gab es für jedes Ass noch 525 Dollar obendrauf. Das Geld können die beiden gut gebrauchen, waren sie doch wegen der Sanierung ihres Hauses wegen eines schweren Wasserschadens nach Florida geflüchtet.

Corona schiebt Verfahren gegen Olesen auf

Vertagt: Eigentlich hätte heute am Londoner Isleworth Gerichtshof das Verfahren gegen den Dänen Thorbjørn Olesen beginnen sollen, dem vorgeworfen wird, im Juli 2019 während des Rückflugs vom WGC – FedEx St Jude Invitational in Tennessee nach London unter Alkoholeinfluss erst randaliert – was der mitreisende Ian Poulter noch unterbinden konnte –, dann später in den Gang uriniert und eine Passagierin sexuell belästigt zu haben, während Poulter schlief. Doch Corona sorgt auch hier für Verzögerung: Der Prozessauftakt für den 19. Juni neu angesetzt. Olesen (29) war wegen des Vorfalls von der European Tour suspendiert worden.

Dunking mit Mülleimerdeckel

Zum Schluss: Noch‘n Dunking in den Plastikbecher. Diesmal mit Hilfe des Mülleimers, bzw. mit Unterstützung der Klappfunktion des Deckels – Cole Howard kann sein Glück selbst kaum fassen. Was ein Golf-Lockdown so an Trickshot-Kreativität erzeugt, da steht auch uns der Mund offen …

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