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Golftraining

Lochtaktik für alle Spielstärken – Wie plane ich ein Golfloch?

21. Feb. 2019 von Fabian Stehle - PGA Teaching Professional und Trainingsexperte in Berlin, Deutschland

Nicht nur Harold Varner III fragt sich oft: "Wie soll ich dieses Loch nur spielen?" (Foto: Getty)

Nicht nur Harold Varner III fragt sich oft: "Wie soll ich dieses Loch nur spielen?" (Foto: Getty)

Unabhängig von der eigenen Spielstärke gibt es verschiedene Grundregeln, die man für die Planung eines Golfloches berücksichtigen sollte. Wer das jetzt liest und denkt: „Planung? Ich bin froh, wenn ich den Ball treffe!“, der ist trotzdem richtig hier. Ich möchte Ihnen heute einige Werkzeuge an die Hand geben, mit denen Sie trotz mangelnder Konstanz vielleicht einige Schläge auf der Runde sparen können.

Schlaglängen sind die Grundvoraussetzung

Eine Grundvoraussetzung dafür, dass Sie Golflöcher zu Ihrem Vorteil planen können, ist, dass Sie Ihre Schlaglängen kennen müssen. Dabei sollten Sie je nach Spielklasse mehr oder weniger genau arbeiten. Ein Nationalspieler wird vielleicht bei seinem Eisen 7 eine Länge von 156 Meter auf dem Zettel haben. Anfänger hingegen vielleicht einen Bereich zwischen 120 und 130 Meter. Bitte rechnen Sie hierbei auch immer mit gut getroffenen Bällen. Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie damit planen, den Ball schlecht zu treffen. Die Chance, dass Sie ihn dann noch schlechter treffen ist häufig sehr hoch. Außerdem wollen Sie sich ja für einen guten Golfschlag belohnen und diesen nicht 30 Meter hinter der Fahne im Rough suchen.

(Tabelle: Fabian Stehle)

(Tabelle: Fabian Stehle)

Die beste Möglichkeit seine Schlaglänge kennenzulernen ist natürlich eine Messung mit einem PGA Professional, welcher einen Trackman besitzt. Dieses Gerät misst mittels eines Dopplerradars den Ballflug bis zum Ende und kann eine tolle Liste für alle in der Golftasche befindlichen Schläger ausspucken. Diese Schlaglängenmessung sollte man auch, gerade wenn man regelmäßig trainiert, auch in regelmäßigen Abständen wiederholen und die Distanzen überprüfen.

Für alle, die keinen PGA Pro konsultieren möchten, heißt es: Erfahrungen sammeln und aufschreiben. Nehmen Sie sich am besten einen kleinen Zettel mit in die Golftasche, auf welchem alle Schläger vermerkt sind. Nun legen Sie zu Hause oder mit Ihrem Coach fest, dass das Eisen 7 120 Meter fliegen soll. Das nehmen Sie nun als Ausgangswert und rechnen bei jedem Schläger 10 Meter dazu bzw. weniger. Nun haben Sie eine erste Tabelle und somit Richtwerte, welche jetzt auf der Runde überprüft werden müssen. Benutzen Sie aus 120 Metern regelmäßig das Eisen 7 und kommen aber damit nicht mal bis zum Grün, müssen die Werte angepasst werden. Je mehr Runden Sie gehen, desto feiner werden dort natürlich die Abstimmungen und Ergebnisse.

Finden Sie sichere Landezonen

Jeder Golfplatz hat Hindernisse und Schwierigkeiten eingebaut, welche das Spiel noch spannender machen und die Herausforderung vergrößern sollen. Es gibt jedoch auf jedem Loch Bereiche, wo man nicht gleich Gefahr läuft einen Schlag zu verlieren. Finden Sie diese Bereiche und spielen Sie den Ball dort hin. Der Bereich für einen Profi wird dabei vielleicht an einer anderen Stelle liegen als für den Durchschnittsgolfer. Diese sicheren Landezonen können natürlich auch nur angespielt werden, wenn Punkt 1, das Kennen der Schlaglänge, erfüllt ist.

Beispiel: Ein tolles und gleichzeitig vermeintlich schweres Golfloch ist Bahn 10 auf dem Ostplatz im Berliner Golfclub Stolper Heide. Auf der rechten Seite zieht sich ein großzügiges Wasserhindernis entlang. Links sind die Bäume und Bunker gut platziert und für viele Golfer auch wirklich im Spiel. Gute Spieler, die den Ball über 240 Meter im Flug schlagen, haben an diesem Loch selten Probleme. Nach diesen 240 Meter wird die Spielbahn sehr breit und die Landezone für den Drive vom Abschlag ebenfalls riesig.

Lang oder kurz - dazwischen wird's schwierig

Bahn 3 im Berliner GC Stolper-Heide. (Grafik: Fabian Stehle)

Bahn 3 im Berliner GC Stolper-Heide.
(Grafik: Fabian Stehle)

Am schwersten haben es hier die Golfer mit einer Drivelänge von 200 bis 240 Meter. Für diese Spielergruppe ist das Wasser auf der rechten Seite an der engsten Stelle voll im Spiel, die Bunker auf der linken Fairwayseite ebenfalls sowie die Bäume auf der linken Seite vor und neben den Bunkern. Für die meisten Golfer empfehle ich dieses Loch mit drei Schlägen zu erreichen und dies auch von vornherein so zu planen. Der erste Schlag darf hierbei in der Zone 1 landen. Diese ist für die Herren etwa 140 Meter und für die Damen 80 Meter entfernt. Der Schlag ist also oft besser zu kontrollieren aufgrund seiner Kürze. Außerdem sind die Hindernisse an dieser Stelle sehr weit entfernt. Von dort bietet es sich an, die Hindernisse zu überspielen und den Ball mit dem zweiten Schlag sicher auf die linke Fairwayseite in Zone 2 vor das Grün zu spielen. Der Transportschlag von Zone 1 in Zone 2 ist dabei etwa 150 Meter lang. Aus der Zone 2 bleiben dann noch 40 bis 60 Meter bis zum Grün. Ein relativ leichter Schlag in ein von links offenes Grün, kein Bunker im Weg, kein störender Hügel oder Bäume. Mit weiteren zwei Putts ist man an diesem Golfloch, dem schwersten Par 4 auf dem Ostplatz, in jeder Spielklasse mit einer Fünf gut bedient.

Mit diesen beiden Mitteln, lassen sich alle Golflöcher der Welt sinnvoll planen und die Schwierigkeiten, welche der Golfplatzarchitekt mit viel Mühe angelegt hat, aus dem Spiel nehmen. Fangen sie früh genug an, Ihre Golflöcher zu planen und sparen sie damit regelmäßig einige Schläge auf der Runde.

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